Mitarbeiter hätten Patientendaten an die Polizei weitergegeben, sagt Spitalserhalter Tirol Kliniken.

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Innsbruck – An der Innsbrucker Klinik wurde ein leitender Mitarbeiter entlassen, weil er zu Unrecht Patientendaten an Polizisten übermittelt hat. Es habe sich ein "informeller Weg" entwickelt, bei dem auf Verlangen von Polizeibeamten Teile von Krankengeschichten, Befunde oder Arztbriefe ausgehändigt wurden. Noch sei unklar, wie viele Patienten von dem Datenleck betroffen seien, hieß es am Dienstag in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz in der Klinik.

Mehr als zehn Fälle

Man gehe aber davon aus, dass es jedenfalls über zehn Fälle gebe. Laut dem Geschäftsführer der Tirol Kliniken, Stefan Deflorian, dürfte diese Praxis bereits seit zwei bis drei Jahren bestehen. Eine weitere Mitarbeiterin wurde entlassen, weil sie dem leitenden Angestellten die Patientendaten ausgehändigt habe. Er selbst hatte keinen Zugriff auf diese Informationen. Deflorian zeigte sich bestürzt über diese Vorfälle: "Die Basis der Behandlungen der Patienten ist einfach das Vertrauen." (APA, 6.10.2020)