Auch über hundert Jahre nach seinem Tod kommt der ehemalige Bürgermeister Karl Lueger nicht aus den Schlagzeilen. Seit Jahren gibt es Diskussionen rund um sein 1926 errichtetes Denkmal, das nach wie vor auf dem nach ihm benannten Platz steht. Der Grund ist bekannt: Lueger war überzeugter Antisemit, antisemitische Propaganda war Teil seines politischen Programms.

Eine Umgestaltung des Denkmals und des dazugehörigen Platzes fordert nun eine Initiative. Die Bestrebungen sind nicht neu, bereits 2010 gab es den Wunsch, die Statue in ein "Mahnmal gegen Antisemitismus und Rassismus" umzuwandeln. Der konkrete Vorschlag, die Statue um 3,5 Grad zu kippen, scheiterte an der Stadtregierung. 2016 wurde eine kleine Tafel angebracht, die auf Luegers Antisemitismus hinweist. Im Juli dieses Jahres schließlich wurde das Denkmal mehrfach mit dem Wort "Schande" besprüht, die Entfernung des Graffittis soll durch die sogenannte "Schandwache" der Künstlergruppe rund um Eduard Freudmann und zahlreiche Unterstützer verhindert werden.

Stimmen aus dem Forum

In einem Museum wäre die Statue gut aufgehoben, meint User "Südtiroler aus Leidenschaft":

Folgenden Vorschlag bringt dieser User auf Nationalratsabgeordnete Eva Blimlingers Idee, Luegers Statue mit einer von Theodor Herzl zu verdecken:

Für eine Entfernung des Denkmals ist wiederum "human ic":

Gegen Veränderung oder Entfernung spricht sich dieser User aus, denn jedes Denkmal sei gleichzeitig auch ein Mahnmal und Repräsentant seiner Zeit:

Wie soll mit dem Lueger-Denkmal umgegangen werden?

Was sollte Ihrer Meinung nach damit geschehen? Gehört die Statue ergänzt, bearbeitet, ausgetauscht, entfernt – oder soll alles so bleiben, wie es ist? Und sollte der Platz umbenannt werden? Wenn ja, nach wem? Erklären Sie Ihre Sichtweise im Forum! (aan, 8.10.2020)