Carlo Acutis war auch ein glühender Fußballfan.

Foto: HO / Associazione Amici di Carlo Acutis

Der Jugendliche sieht aus, als würde er schlafen. Doch Carlo Acutis ist vor 14 Jahren gestorben. Seine Leiche wurde erst vor wenigen Monaten exhumiert und am 1. Oktober im italienischen Assisi aufgebahrt. Denn Acutis’ Leib soll wiederauferstehen – für die Feierlichkeiten zu seiner Seligsprechung am Samstag.

Der 15-jährige Italiener beeindruckte bereits zu Lebzeiten jene Menschen, die ihn kannten, und die Wertschätzung für ihn hat nun nach Aussagen seiner Mutter "alle Ecken der Erde erreicht".

Fan der Eucharistie

Acutis, der 1991 in London geboren wurde, weil es seine Eltern für kurze Zeit beruflich in die Stadt verschlagen hatte, entdeckte mit sieben Jahren und seiner Erstkommunion den katholischen Glauben für sich. Vor allem die Eucharistie hatte es ihm angetan. Er bezeichnete sie als "Autobahn in den Himmel". Die Hostie gab ihm einen "Vorgeschmack auf den Himmel", wie er sagte.

Schon bald besuchte Acutis täglich die heilige Messe in seinem Heimatort nahe der norditalienischen Metropole Mailand und brachte auch seine bis dahin wenig gläubigen Eltern mit. Der Bursch engagierte sich in seiner Kirchengemeinde für Obdachlose und kaufte von seinem Taschengeld etwa Schlafsäcke für die Menschen auf der Straße. "Lieber ein Paar Schuhe weniger und dafür fähig, zusätzlich Gutes zu tun", soll laut seinen Eltern sein Credo gewesen sein.

Einmal die Woche vor der Playstation

Doch Acutis war auch ein ganz normaler Jugendlicher, wenn es um seine Leidenschaft für Fußball und Playstation-Spiele ging. Dabei gestattete er sich aber selbst nur eine Stunde pro Woche an der Spielkonsole.

Hochbegabt soll Acutis vor allem im Bereich der Informatik gewesen sein. Er programmierte bereits im Alter von zehn Jahren Webseiten für Zeitungen. Sein Lebenswerk wurde ein Onlinekatalog eucharistischer Wunder. Später wurden eine Ausstellung mit 146 Schautafeln und ein Buch in mehreren Sprachen daraus. Er wird deshalb auch als der Patron des Internets gehandelt.

Wunder zuerkannt

Als Acutis erfuhr, dass er unheilbar an Leukämie erkrankt sei, widmete er sein Leben der Kirche und dem Papst. Sein Wunsch war es auch, in Assisi begraben zu werden. Er war ein Verehrer des heiligen Franz von Assisi, des Patrons der Armen. Im Jahr 2018 wurde ihm von Papst Franziskus der heroische Tugendgrad zuerkannt. Im Februar dieses Jahres folgte die Anerkennung eines durch ihn vollbrachten Wunders: Er soll einen Buben in Brasilien geheilt haben. (Bianca Blei, 9.10.2020)