Will um jeden Preis zurück auf die Wahlkampfbühne: US-Präsident Donald Trump.

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Washington – US-Präsident Donald Trump hat seine für Samstag anvisierte erste Wahlkampfveranstaltung nach seiner Corona-Infektion doch auf Montag verschoben. Trumps Wahlkampfteam gab am Freitag bekannt, dass der Präsident am Montagabend am internationalen Flughafen von Orlando im Bundesstaat Florida vor Anhängern auftreten wird. Der 74-Jährige hatte am Donnerstag gesagt, er wolle am Samstag eine Kundgebung in Florida abhalten – weniger als zehn Tage nach Bekanntwerden seiner Corona-Infektion.

Am Samstag will der Präsident aber eine Veranstaltung am Weißen Haus abhalten. Ein Regierungsvertreter bestätigte am Freitag Medienberichte, wonach Trump bei einer Rede vor seinem Amtssitz über das Thema "Recht und Ordnung" sprechen wird.

Werte "stabil"

Trump war am Donnerstag vor einer Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden und hatte die Infektion in der Nacht zum Freitag publik gemacht. Er wurde in der Folge drei Tage im Krankenhaus behandelt. Am Montag kehrte der 74-Jährige ins Weiße Haus zurück.

Trumps Leibarzt Sean Conley erklärte, er erwarte "die sichere Rückkehr des Präsidenten zu öffentlichen Verpflichtungen" für Samstag. Die Covid-19-Therapie habe "extrem gut" angeschlagen, Trumps Werte seien "stabil". Experten haben allerdings Zweifel angemeldet, ob der mit starken Medikamenten behandelte Präsident so schnell wieder in den politischen Alltag zurückkehren sollte – auch wegen eines möglichen Ansteckungsrisikos für andere. In Umfragen zur Präsidentschaftswahl am 3. November liegt der Republikaner teilweise deutlich hinter seinem Herausforderer Joe Biden von den oppositionellen Demokraten.

Tauziehen um Hilfspaket

Das Tauziehen um ein weiteres Milliarden-Corona-Hilfspaket geht weiter. Trump sprach sich für ein größeres Hilfspaket als seine Republikaner und die Demokraten aus. Trump stellte die Forderung am Freitag im Gespräch mit dem Radiomoderator Rush Limbaugh. Zuvor war aus Medienberichten verlautet, dass die Regierung bei den Verhandlungen mit den Demokraten im Repräsentantenhaus zu Zugeständnissen bereit sei.

Demnach wollen sie den Umfang der Hilfen auf 1,8 Billionen Dollar von 1,6 Billionen erhöhen. Allerdings fordern die Demokraten 2,2 Billionen. Zudem ist unklar, ob die Republikaner im Senat der neuen Summe zustimmen würden. Bevölkerung, Unternehmer und Börsianer dürfen also weiter auf Konjunkturankurbelung durch den Staat hoffen. (AFP, red, 9.10.2020)