Auf der FPÖ-Seite sind nach der Wahl auch einige spöttische Postings von deklarierten Kritikern der Partei gelandet.

Foto: Screenshot/Facebook

Die Wien-Wahl ist laut dem vorläufigen Ergebnis für die FPÖ und ihren in Ungnade gefallenen Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache katastrophal ausgefallen: Mit 3,6 Prozent könnte er den Einzug in den Gemeinderat verpasst haben, die FPÖ hat mit nur 7,7 Prozent im Vergleich zu 2015 drei Viertel ihrer Stimmen verloren (Endergebnis der Sonntagsauszählung inklusive Briefwahlprognose). Auf sozialen Medien reagieren Nutzer teils mit Enttäuschung und Unterstützungsbekundungen, etwa auf der Facebook-Seite von FPÖ-Spitzenkandidat Dominik Nepp. Dort herrscht bei vielen Fans der Tenor vor, dass es schade um Wien sei.

Andere Wähler der Partei bringen auch ihren Ärger zum Ausdruck: So kritisieren Kommentatoren bei Nepp, der sich für die gemeinsame Arbeit der Partei bedankt, den Bruch mit Strache: "Wie euer Zusammenhalt funktioniert, habt ihr bewiesen, auf eine solche 'Familie' kann ich gerne verzichten", schreibt ein Nutzer, "ohne HC seid ihr halt niemand", ein anderer.

Spott und Häme

Auf der Facebook-Seite der FPÖ finden sich hingegen zahlreiche hämische Kommentare. So wird ein Kommentar, der die Partei zu den erreichten 7,7 Prozent beglückwünscht und mit "wobei des bei euch eigentlich auch noch z'viel ist" kommentiert, von dutzenden Nutzern gelikt.

Eine enttäuschte Userin schreibt hingegen: "Ich glaube, die Wahlen in Österreich werden genauso gefälscht wie in Deutschland. Alles Illusion ..." Weitere Nutzer nennen den Umgang der Partei mit dem Coronavirus als einen Grund für die Niederlage.

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Kein ausführliches Statement

Bei Straches Profil – eine reguläre Seite gibt es nicht mehr, seit die FPÖ sie im vergangenen Herbst gelöscht hat – hinterlassen zahlreiche User hämische Kommentare. Dazu gesellen sich viele enttäuschte Kommentare von Fans des Ex-FPÖ-Chefs, die sich über die Schadenfreude anderer User ärgern.

Strache selbst äußerte sich nicht zum Ergebnis konkret, sondern bedankte sich lediglich für die Unterstützung. Nach dem wahrscheinlichen Scheitern bei der Gemeinderatswahl könnte er als Bezirksrat weiter in der Politik bleiben. (red, 12.10.2020)