Karner in Zellerndorf.

Foto: www.weinwandern.at

Kürbis- und Weinfelder.

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Blick vom Altenberg zur Kellergasse Maulavern.

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Öhlbergkellergasse.

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Vorkappel in der Öhlbergkellergasse.

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Vorkappel in der Kellergasse Maulavern.

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Kellergasse Maulavern.

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Kellerröhre.

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Dampfluken über den Kellerröhren.

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Die Weinwanderung im westlichen Weinviertel beginnt in Zellerndorf und führt zuerst an der Pfarrkirche mit dem achteckigen Karner, einem frühgotischen Gebeinhaus, vorbei. Danach geht's hinauf auf den Altenberg. Dieser Kraftort besteht aus 600 Millionen Jahre altem Granitgestein der hier auslaufenden Böhmischen Masse und war früher ein Berggipfel des Urgebirges. Quarzreicher Sand aus der Verwitterung des alten Gesteins gibt den Weinen hier auch eine mineralische Note. Auf der gegenüberliegenden Seite des Pulkautals sieht man in der Ferne bereits die bis zu 200 Jahre alten Presshäuser der Kellergasse Maulavern, die am Schluss dieser Wanderung erreicht wird.

Aufwendig restauriert

Zuvor aber lohnt es sich, in nördlicher Richtung zwischen sich abwechselnden Kürbisfeldern und Weingärten zur Öhlbergkellergasse zu wandern, die bereits einmal zur schönsten und ursprünglichsten Kellergasse Niederösterreichs gekürt wurde. Ihre Kellerröhren mit den Vorkappeln sind bis zu 600 Jahre alt. Die Presshäuser wurden erst später im 18. Jahrhundert angebaut.

In den Presshäusern wird schon lange kein Wein mehr gepresst; dies erfolgt heute in modernen Kellergebäuden. Die Keller wurden von ihren Besitzern aufwendig restauriert und dienen heute zur privaten Weinlagerung. Mehrere Weingüter aus Pillersdorf bieten auch Kellergassenführungen an.

Günstiges Weinbauklima

Da die Raststation in einem Weinkeller nicht durchgehend geöffnet ist, sollte sicherheitshalber etwas Verpflegung selbst mitgebracht werden. Vom Picknickplatz sieht man nordwestlich bis nach Retz mit seiner charakteristischen Windmühle. Dahinter erhebt sich der Manhartsberg, dessen Höhenrücken das Weinviertel vom Waldviertel trennt und von dort kommende Niederschläge abhält. Dies ist ein wesentlicher Grund für das günstige Weinbauklima im Weinviertel.

Vom Hochsteinerberg mit 360-Grad-Panorama auf die Kirchtürme der umliegenden Dörfer führt der Weg nach Pillersdorf und weiter nach Deinzendorf zur nächsten "Ortschaft ohne Rauchfang", wie die Kellergassen auch genannt werden. Die über einen Kilometer lange Kellergasse Maulavern mit 90 Kellern und meist stilecht weißgekalkten Wänden und türkisblauen Holztüren ist ein echtes Highlight im Weinviertel. Im Döller-Keller mit einer Raststation in der Mitte und im Weinbaumuseum am Ende der Kellergasse stehen die Kellertüren zur Besichtigung beziehungsweise Stärkung offen.

Eine Art Rauchfang gibt es in den Kellergassen aber doch: Wenn man genauer hinter die Keller blickt, sieht man die kleinen gemauerten "Dampfluken" im Weingarten, die zur Entlüftung der bis zu 40 Meter langen Kellerröhren am hinteren Ende dienen. (Margit und Dieter Kreuzhuber, 15.10.2020)

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