Indonesiens Militärchef Prabowo Subianto kommt nächste Woche nach Wien.

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Wien/Toulouse/Jakarta – Nächste Woche stattet Indonesiens Militärchef Prabowo Subianto Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) einen Besuch ab, um erste Gespräche über einen möglichen "Eurofighter-Deal" zu führen. Die "Kronen Zeitung" zitierte am Dienstag aus einem entsprechenden Schreiben des indonesischen Ministers.

Zustimmung von vier Ländern notwendig

Wie der Schwiegersohn des langjährigen Präsidenten Suharto in seinem Schreiben unterstreicht, sei Indonesien gerade dabei, Militärausrüstung anzuschaffen, um das Land und seine Bürger bestmöglich verteidigen zu können. Deshalb auch das Kaufinteresse an der rot-weiß-roten Abfangjägerflotte. Mit dem höflichen Wunsch, die bilaterale Verbindung zwischen Wien und Jakarta zu stärken, endet das Schreiben. Indonesien hatte erstmals im Sommer sein Interesse am Kauf der Flieger bekundet.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) sieht dem ersten Eurofighter-Treffen sehr positiv entgegen: "Im Anschluss an den Höflichkeitsbesuch beginnen unsere Experten mit Detailgesprächen. Mir geht es darum, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, damit wir die Thematik der Eurofighter endgültig beenden können." Kommt das Geschäft zustande, wäre das der Schlusspunkt unter dem jahrzehntelangen Streit samt Anzeigen und Ermittlungen gegen Airbus.

Ein Problem dabei ist allerdings, dass es für einen Verkauf der österreichischen Jets die Zustimmung aller vier Herstellerländer (Deutschland, Italien, Großbritannien, Spanien) sowie der USA braucht. (APA, 12.10.2020)