Frauenministerin Susann Raab (ÖVP).

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Wien – Österreich wird an der europäischen Zeitverwendungsstudie teilnehmen, die Daten zu bezahlter und unbezahlter Arbeit von Frauen und Männern erheben soll. Das geht aus den Budgetunterlagen der Regierung hervor. In den dort angeführten inhaltlichen Schwerpunkten für 2021 wird im Frauenministerium auch die Eurostat-Studie angeführt. In Summe steigt das Frauenbudget um 2,5 auf 14,65 Millionen Euro.

Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) lobte in einer Aussendung die "größte Erhöhung des Frauenbudgets seit dem Jahr 2010" und die zweite in ihrer Amtszeit. Die Regierung hatte bereits heuer eine Erhöhung um zwei Millionen Euro durchgeführt. Daran gab es allerdings Kritik, weil damit nur die seit 2010 angelaufene Inflation abgegolten wurde. Die neuerliche Steigerung bedeute ein Plus von fast 43 Prozent seit ihrem Amtsantritt, so die Ministerin.

Verzögerung

Als Schwerpunkte nannte Raab neuerlich Gewaltschutz sowie die Stärkung von Frauen und Mädchen für ein selbstbestimmtes Leben. Auf die Teilnahme an der Zeitverwendungsstudie hatten zuletzt die Arbeiterkammer und die SPÖ-Frauen massiv gedrängt. Auch der Budgetdienst des Parlaments sprach sich dafür aus, um umfassende geschlechtsspezifische Datengrundlagen erheben zu können. Durchgeführt wird die Studie vom EU-Statistikamt Eurostat . Die meisten europäischen Länder werden daran teilnehmen. Die österreichische Regierung hat zuletzt noch gezögert. (APA, 14. 10. 2020)