Grafik: Celonis

Der deutsche Software-Startup Celonis übernimmt die tschechische Automatisierungsplattform Integromat und stemmt damit ihren bisher größten Zukauf. "Integromat ist darauf spezialisiert, Prozesse, die sonst manuell ablaufen, zu automatisieren. Das ist für uns eine tolle Ergänzung, weil wir schauen können, was passiert und es umgehend optimieren können", sagte Co-Chef Alexander Rinke, der Celonis 2011 mit Mitstudenten der Technischen Universität München gründete, der Nachrichtenagentur Reuters. Den genauen Kaufpreis wollte Rinke nicht nennen, sprach aber von einem dreistelligen Millionen-Dollar-Betrag.

Verfünffachung

Von der Übernahme verspricht sich Rinke mehr Wachstum: "Integromat kommt inzwischen auf mehr als 10.000 Kunden und hat seinen Umsatz letztes Jahr verfünffacht." Celonis, das inzwischen mehr als 1000 Mitarbeiter zählt, will im laufenden Geschäftsjahr die Erlöse verdoppeln. Das Startup, das seit der jüngsten Finanzierungsrunde im November mit 2,5 Milliarden Dollar bewertet wird, wird gern mit dem Walldorfer Dax-Konzern SAP verglichen. Künftig will Celonis mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz nicht mehr nur Geschäftsdaten von Kunden analysieren, sondern auch bei der Prozessoptimierung helfen – laut Rinke "ein enormer Mehrwert". Als Konkurrenz zu SAP versteht er das nicht: "Wir ergänzen mit unserem Angebot das SAP-Portfolio." (Reuters, 14.10.2020)