Protestmarsch in Steyr gegen den Personalabbau beim Fahrzeug- und Maschinenbaukonzern MAN.

Foto: APA/FOTOKERSCHI.AT/WERNER KERSCHBAUMMAYR

Tage des Zorns in Steyr: Mehr als 4.000 Menschen versammelten sich am Donnerstag am Steyrer Stadtplatz, um entsprechend lautstark gegen die drohende Schließung des MAN-Werks zu demonstrieren. Die Belegschaft startete ihren Protestmarsch gegen 12 Uhr direkt an den MAN-Werkstoren und wurde dann von zahlreichen Demonstranten im Zentrum von Steyr in Empfang genommen. Mit dabei neben führenden Gewerkschaftsvertretern auch die rote Landesspitze mit Birgit Gerstorfer und die rote Bundesspitze mit Pamela Rendi-Wagner sowie ÖVP-Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner.

Rendi-Wagner: "Wir kämpfen"

SPÖ-Chefin Rendi-Wagner führte dann aus, sie habe "nicht geglaubt, dass hier 4.000-mal geballte Kraft" stehen würde. Rendi-Wagner: "Ein lautes Signal, ein Signal an Volkswagen, an die Bundesregierung, ein Signal an die, die jetzt schon um ihren Arbeitsplätzen fürchten." Weiter: "Wir kämpfen, wir lassen uns nicht unterkriegen." Keiner könne die Verbundenheit mit dem Betrieb nehmen.

Warnstreik bei MAN-Werk Steyr.
ORF

Rendi-Wagner: "Ich werde in diesem Kampf Seite an Seite mit euch kämpfen, darauf könnt ihr euch verlassen." Denn die Politik habe nicht nur "Eigen-PR" zu machen: "Die Politik muss dort hingehen, wo sie gebraucht wird."

"Wir sind alle MAN"

"Nach 100 Jahren ist nicht Schluss", "Ist die Mama dann arbeitslos", "Wir alles sind MAN und bleiben es auch" und "Die Eigentümer treibt nur Gier, darum sind wir heute hier" war unter anderem auf den zahlreichen Plakaten zu lesen. MAN-Betriebsratsvorsitzender Erich Schwarz stellte dann in seiner Rede klar, man wolle "die Enttäuschung öffentlich machen" und die "Frechheit hinausposaunen". Schwarz: "Jeder soll wissen, mit welchen Managern wir es zu tun haben. Fehler würden auf dem Rücken der Beschäftigen ausgetragen. (Markus Rohrhofer, 15.10.2020)