Dänemarks Ministerpräsidentin hätte es wegen der aktuellen Corona-Lage lieber gesehen, wenn der EU-Gipfel online statt vor Ort in Brüssel abgehalten worden wäre. Es wäre aufgrund der steigenden Infektionszahlen in ganz Europa angebrachter gewesen, eine Videokonferenz mit von zu Hause zugeschalteten Staats- und Regierungschefs zu veranstalten, sagte Regierungschefin Mette Frederiksen laut der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau am Donnerstag bei ihrer Ankunft in Belgien.

Diskussion um Klima, Großbritannien und Corona

Das bedeutet nicht, dass die Dänin gegen physische EU-Gipfel ist. Man müsse immer ein Gleichgewicht finden, sagte sie. Sie glaube zum Beispiel nicht, dass man im Juli eine Einigung auf den mehrjährigen EU-Haushalt und den Corona-Wiederaufbau gefunden hätte, ohne sich persönlich in Brüssel zu treffen. "Es gibt einige Diskussionen, bei denen man etwas näher beieinander sein muss. Und dann gibt es andere Treffen, wo man mit einer Videokonferenz auskommen kann", wurde sie von Ritzau zitiert.

Bei dem zweitägigen Gipfel beschäftigen sich Frederiksen, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die anderen Staats- und Regierungschefs der EU diesmal unter anderem mit dem Klimaschutz und dem künftigen Verhältnis zu Großbritannien. Auch die Corona-Pandemie wird Thema sein. (APA, 15.10.2020)