Bedirhan ist in seiner Freizeit "zu 90 Prozent auf dem Motorrad".

Foto: Manfred Rebhandl

Bedirhan ist 23, es geht ihm gut. Er trifft sich an diesem Freitagabend mit seinen drei Freunden Kevin (auf einer Rieju 125 Supermoto), Danijel und Alexander (jeweils eine 125er Yamaha) auf der Märzstraße. Bedirhan fährt eine böse aussehende 600-ccm-Kawasaki-Ninja um 7500 Euro, "ich habe zwei Jahre gespart und sie mir voriges Jahr nagelneu gekauft, in bar", sagt er.

Er hat einen Fulltime-Job als Lagerarbeiter, in seiner Freizeit ist er aber "zu 90 Prozent auf dem Motorrad", lacht er. Dann trinken sie Capri-Sonne und stehen neben ihren Maschinen herum und fachsimpeln oder fahren darauf durch die Stadt.

Heute werden sie noch "ein bisserl die Straßen unsicher machen", sagt er, den Gürtel entlang in Richtung "Triester Straße, unsere berühmte Straße, wo man immer wieder mal ein bisserl Gas gibt", was sie "drücken" nennen. Im Frühling hat Bedirhan ein wenig zu stark "gedrückt", 120 km/h statt der erlaubten 30, was zu sechs Wochen Führerscheinabnahme führte. "Aber ich hab mich so gefreut: Motorrad aus der Garage raus, Saisonbeginn ..."

Bei den Mädels kommen sie mit ihren Maschinen sehr gut an, der Sozius "ist bei mir immer sehr sauber", lacht Bedirhan, damit die Mädels dort auf der kleinen Fläche aufsitzen können. "Den Start des Motors, das Vibrieren", sagt er, "das genießen sie besonders. Und sie sollen sich ja gut fühlen ..." (Manfred Rebhandl, 17.10.2020)