St. Pölten calling.

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Vor dem Start ins neuerliche Champions-League-Abenteuer steht für Titelverteidiger Red Bull Salzburg der Sprung ins ÖFB-Cup-Achtelfinale auf der Wunschliste. Die Hürde ist vor allem für eine 2. Runde aber eine hohe, muss die Truppe von Coach Jesse Marsch doch am Samstag (14.45 Uhr/live ORF 1) beim stark in die Fußball-Bundesliga gestarteten SKN St. Pölten bestehen.

Die Niederösterreicher führen als Tabellendritter das Verfolgerfeld des Spitzenduos Salzburg und Rapid an. Für Marsch keine Überraschung. "St. Pölten ist sehr verbessert gegenüber letztem Jahr. Sie spielen intensiver und haben im Kader mehr körperstarke Spieler. Sie spielen viel gegen den Ball, sind mit offensivem Umschalten sehr gefährlich. Ähnlich wie unser Spielstil", analysierte Marsch und betonte: "Wir müssen bereit sein für einen richtigen Kampf."

Bereit

Die Roten Bullen sollten bereit sein, ist der Trainer überzeugt. Marsch hatte fast sein gesamtes Team zur Verfügung, weil Salzburg aufgrund von Corona-Fällen keine Spieler für die Nationalmannschaften abgestellt hat. "Wir können fast mit bester Aufstellung spielen, weil die Jungs eine gute Pause hatten", sagte Marsch. Die Salzburger haben von den jüngsten 43 Cupspielen nur eines verloren. Nicht nur das spricht für sie. In dieser Saison wurden alle acht Pflichtspiele gewonnen, in der Liga ging man zuletzt ebenfalls achtmal in Folge als Sieger vom Feld.

Das kann St. Pölten nicht vorweisen, sieben Punkte aus vier Partien sind aber ein starkes Zeichen, das mit dem jüngsten 4:2 beim WAC untermauert wurde. Vor allem der Israeli Dor Hugi hat im Team von Trainer Robert Ibertsberger richtig eingeschlagen. Der Angreifer hat seine in Wolfsberg erlittene Fußverletzung überwunden. "Diese kleine Verletzung wird ihn hoffentlich nicht aus der Bahn werfen", hoffte Ibertsberger.

Premiere

Ein St. Pöltner Sieg gegen Salzburg wäre eine Premiere: in der Liga holte der SKN in 14 Duellen erst zwei Punkte, im Cup zog man im Finale 2014 als Zweitligist mit 2:4 den Kürzeren. Mit den jüngsten Siegen ist das Selbstvertrauen aber gewachsen. "Es ist ein K.o.-Spiel, da ist sehr viel möglich. Wir sehen schon unsere Möglichkeiten, dass wir Salzburg ärgern können", meinte Ibertsberger. Der Salzburger führte eine stabile Leistung in der Defensive als Basis dafür an. Im Umschaltspiel sollen dann Möglichkeiten herausgearbeitet werden.

Noch kein Thema sind bei St. Pölten die Neuzugänge Reza Asadi und Martin Majnovics. Der Iraner Asadi soll künftig im defensiven Mittelfeld eine echte Verstärkung sein. Vorerst soll sich der 24-Jährige laut Ibertsberger erst einmal "akklimatisieren". "Er braucht noch eine gewisse Zeit. Aber wenn er dort ist, wo wir ihn sehen, kann er groß einschlagen."

Underdogs

Für Rapid und den LASK sollen die Zweitrunden-Spiele im ÖFB-Cup ein willkommener Probelauf vor den Duellen mit der Fußball-Prominenz aus Nordlondon sein. Gastieren die Grünweißen am Samstag (17.00 Uhr) beim 1. Wiener Neustädter SC, sind die Linzer zeitgleich zu Hause gegen Wörgl im Einsatz. Nach der Länderspielpause sollen die Vergleiche mit den Drittligisten für die Europa-League-Starter erfolgreich ausfallen, ehe es am Donnerstag gegen Arsenal bzw. bei Tottenham weitergeht.

Der "Ernstfall" ergibt sich laut Trainer Ferdinand Feldhofer indes für Österreichs dritten Europa-League-Teilnehmer. Bevor es für den Wolfsberger AC gegen ZSKA Moskau geht, wartet am Sonntag (17.15 Uhr/live ORF 1) im Duell zweier Bundesligisten die SV Ried. Ganz glücklich war Feldhofer mit der Ansetzung der Partie vier Tage vor dem Heimspiel gegen die Russen nicht. "Wenn wir es uns aussuchen hätten können, hätten wir heute gespielt. Aber das müssen wir so hinnehmen", sagte der WAC-Coach am Freitag. (APA, 16.10.2020)