Albert Vallci (links) und Patson Daka jubeln über das Salzburger Tor zum 1:0.

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St. Pölten – Titelverteidiger Salzburg hat die erste wirkliche Hürde im diesjährigen ÖFB-Cup genommen. Im Zweitrunden-Spiel zweier Fußball-Bundesliga-Vertreter setzte sich der Champions-League-Starter am Samstag beim SKN St. Pölten mit 3:0 (1:0) durch. Eine Stunde lang mussten die Salzburger nach der Führung durch Albert Vallci (22.) durchaus um den Erfolg kämpfen. Enock Mwepu (77.) gelang aber das schlussendlich verdiente zweite Tor, Andre Ramalho (89.) rundete den Erfolg der Gäste ab.

Sturm und Hartberg weiter

Sturm Graz steht unterdessen ebenfalls im Achtelfinale. Der Bundesligist setzte sich beim VfB Hohenems mit 2:1 durch. Jakob Jantscher (40.) und Bekim Balaj (46.) brachten die Steirer in Führung. Maurice Wunderlis Anschlusstreffer (85.) kam für den Außenseiter zu spät.

Der TSV Hartberg hatte sogar Überstunden machen müssen. Der Fußball-Bundesligist rang den Kärntner Viertligisten FC ASKÖ Gmünd auswärts erst nach Verlängerung mit 4:3 nieder. Für die Entscheidung in einer packenden Partie auf Augenhöhe sorgte Julius Ertlthaler in der 114. Minute. Nach der regulären Spielzeit war es 3:3 gestanden, da Gmünd-Kapitän Udo Gasser in der 94. Minute einen Foulelfmeter verwandelt und seinen Doppelpack perfekt gemacht hatte.

Perfektes Debüt

Marcel Ritzmaier hat später ein Traumdebüt im Rapid-Dress gefeiert. Der 27-jährige Mittelfeldspieler stellte sich beim 5:1-Sieg der Hütteldorfer in der 2. ÖFB-Cup-Runde bei Regionalligist Wiener Neustadt mit einem Doppelpack ein. Der Ex-England-Legionär traf sehenswert via Freistoß (32.) und hämmerte den Ball auch in der 70. Minute ins Kreuzeck. Damit tankte er bei der Generalprobe für das Fußball-Europa-League-Spiel gegen Arsenal am Donnerstag viel Selbstvertrauen.

Auch der LASK ist sicher ins Achtelfinale eingezogen. Die Linzer gewannen gegen Drittligist SV Wörgl am Samstag mit 3:0 (1:0) und lieferten damit eine siegreiche Generalprobe vor dem ersten Auftritt in der Europa-League-Gruppenphase bei Tottenham am kommenden Donnerstag ab. Neuzugang Johannes Eggestein gelang bei seinem Pflichtspiel-Debüt im Trikot der Athletiker das erste Tor des Abends.

Lange offene Partie

Salzburg hatte die Vorbereitung in der Länderspielpause in voller Stärke bestritten, nachdem die Nationalteamspieler wegen Corona-Erkrankungen im Kader nicht verreisen durften. Trainer Jesse Marsch gefiel die Vorstellung seiner Elf in St. Pölten aber zunächst nicht wirklich. Die überraschend stark in die Saison gestarteten Niederösterreicher erwiesen sich als der erwartet harte Gegner. Das Team von Robert Ibertsberger agierte mit einer Fünferkette in der Abwehr, versuchte Salzburgs Spielaufbau aber dennoch früh zu stören.

Nachdem Dominik Szoboszlai nach zehn Minuten Salzburgs erste Möglichkeit ausgelassen hatte, schlug Vallci nach einem Geschenk von SKN-Torhüter Armin Gremsl zu. Der Schlussmann, der den erkrankten Christoph Riegler vertrat, berechnete einen Freistoß völlig falsch, am langen Eck musste der Torschütze nur noch den Fuß hinhalten. Patson Daka hätte keine zehn Minuten später nachlegen können, nachdem er nach einem Okugawa-Pass plötzlich auf und davon war. Der senegalesische Torjäger traf aber nur die Stange.

Späte Entscheidung

St. Pölten hatte vor etwas über 1.100 Zuschauern durchaus Möglichkeiten auf einen Treffer. Bei einem Kopfball von Kofi Schulz klärte Jerome Onguene vor der Linie (14.), Daniel Luxbacher prüfte Cican Stankovic (30.). Unmittelbar nach der Pause stand Salzburg tief vor dem eigenen Strafraum, um einen Gegentreffer zu vermeiden. Vor allem die quirligen Daniel Schütz und Dor Hugi bereiteten dem Titelverteidiger Probleme.

Marsch reagierte nach einer Stunde mit einem Dreifachtausch auf die Vorstellung seiner Mannschaft. Salzburg agierte danach gefestigter, St. Pölten war vermehrt in der Defensive gefordert. Daka vergab zunächst weitere Chancen (53., 67.) auf eine Vorentscheidung. Diese sollte schließlich Mwepu nach Idealpass von Szoboszlai gelingen. Der eingewechselte Ramalho traf dann noch nach einem Eckball per Kopf.

Vienna weiter

Im Achtelfinale sind außerdem überraschend zwei Wiener Stadtligisten vertreten. Einen Tag nach dem Erfolg von ASK Elektra (3:0 in Horn) meisterte auch die Vienna die 2. Runde. Die Döblinger feierten auf der Hohen Warte gegen Zweitligist Vorwärts Steyr einen 3:2-Erfolg. Martin Stehlik (19.), Bernhard Luxbacher (38.) und Thomas Bartholomay (90.) fixierten die Überraschung, für die Gäste waren Tore von Kevin Brandstätter (57./Freistoß) und Josip Martinovic (94.) zu wenig. (APA, 17.10.2020)