Watzke im ZDF-"Sportstudio".

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Dortmund – Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund beklagt "Fußball-Bashing" seitens der Politik und kritisiert explizit auch Äußerungen der Bundeskanzlerin. "Ich fand das nicht zielführend von Angela Merkel. Es gibt immer Tausend Dinge, die wichtiger sind als die Fußball-Bundesliga. Aber wir müssen die Frage nach der Gefährdung stellen", sagte Watzke im ZDF-Sportstudio am späten Samstagabend: "Und die sehe ich nicht."

Merkel hatte angesichts drastisch steigender Corona-Fallzahlen erklärt: "Man kann überlegen, ob man bei Fußballspielen wieder weniger Leute oder gar keine reinlässt." Watzke sagte, er erwarte von der Politik, "nicht so ein populistisches Fußball-Bashing" zu betreiben.

Weitere Einbußen befürchtet

"Ich verstehe nicht, dass man sich am Fußball abarbeitet", sagte Watzke. "Der Fußball hat ein weltweit anerkanntes Topkonzept in Deutschland umgesetzt. Es geht überhaupt keine Gefahr aus. Wenn alle Veranstaltungen in Deutschland so diszipliniert abgelaufen wären wie im Fußball, hätten wir vielleicht auch nicht die Zahlen."

Die Vereine müssten "irgendwann Geld einnehmen", um nicht in große Nöte zu geraten. "Das war jetzt wieder ein Rückschlag", betonte er. "Das Spiel gegen Schalke wird uns wieder eine Million kosten, das Spiel gegen St. Petersburg genauso. Wir brauchen zumindest diese Geisterspiele, sonst wird es ganz eng." (APA, 18.10.2020)