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Professionelles Verhalten lässt sich leicht einüben – und damit ist zu punkten.

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Macht Jobsuche denn während Corona überhaupt noch Sinn? Kommunikationsexpertin Silvia Agha-Schantl sagt: "Ja!" Denn auch in Krisenzeiten seien gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefragt. Wie Bewerben im digitalen Raum am besten geht – dafür hat sie fünf Tipps parat:

  • Gute Vorbereitung zahlt sich aus. Investieren Sie ausreichend Zeit in die Recherche und Ihre technische Ausstattung. Dazu gehört beispielsweise eine fundierte Analyse des zukünftigen Arbeitgebers und der Kerntätigkeit des Unternehmens. Zahlreiche Bewerber scheitern bereits in der Vorbereitung aufgrund von mangelndem Wissen. Ein voller Laptop-Akku, In-Ear-Kopfhörer und vor allem ausgezeichneter WLAN-Empfang sind die Basis für einen souveränen Auftritt.
  • Seien Sie mindestens 30 Minuten vor dem Termin schon in Position und überprüfen Sie das WLAN, achten Sie auf einen vollen Akku bei PC, Airpods. Bitte keine klobigen Ganzkopf-Kopfhörer, das war gestern. Inszeniere Sie sich geschickt! Wählen Sie einen attraktiven Hintergrund. Gesicht dunkel, Fenster im Rücken und Doppelkinn – geht gar nicht! Besser: Überlegen Sie sich einen hochwertigen Hintergrund. Ein absolutes No-Go sind kitschige virtuelle Hintergründe wie Strand oder Blumen. Wenn schon virtuell, dann bitte mit Greenscreen, damit nicht Teile von Ihnen plötzlich durchsichtig werden. Warum nicht ein schick inszenierter Schreibtisch/Küchentisch mit grüner Pflanze/aufgeräumtem Bücherregal im Hintergrund – oder etwas kreativer: ein ruhiger Ort im Freien, der zum Unternehmen passt.
  • Setzen Sie sich stets vor die Lichtquelle, damit Sie hell genug ausgeleuchtet sind. Kleiden Sie sich angemessen, passend zum Job – sowohl oben als auch unten. Stellen Sie den PC höher, um ein Doppelkinn zu vermeiden (zum Beispiel auf einen Bücherstapel). Ziehen Sie sich auch Schuhe an – nicht barfuß –, das verändert Ihr Körpergefühl. Nehmen Sie eine Gewinner-Position ein! Zusammengefallen auf der Couch, Füße überschlagen auf dem Drehsessel – das verringert Kompetenz und Wirkung. Achten Sie auf eine souveräne Körperhaltung – vor allem im Sitzen. Keine Couch (zum Einsinken), besser ein stabiler, fester Sessel. Vorsicht: Am Drehstuhl werden Sie schnell zum "Zappelphilipp" – besser ein stabiler Sessel mit vier Beinen. Beide Beine fest am Boden geben Ihnen mehr Kraft und Ausdruck.
  • Offene Gestik einsetzen, das wirkt raumfüllend und ist ein Zeichen von Selbstbewusstsein. Achten Sie darauf, dass Ihr Kopf im oberen Drittel des Bildes zu sehen ist – sowie Ihr Brustkorb. Bereiten Sie sich ein Glas Wasser vor. Nach komplexen Fragen, worauf Sie nicht sofort eine Antwort wissen – trinken Sie einen Schluck Wasser. Damit gewinnen Sie Zeit zum Nachdenken, und direkt nach dem Schluck senkt sich der Kehlkopf – und Sie beginnen automatisch mit souveräner tiefer Stimme zu sprechen.
  • Stellen Sie mindestens drei gute Fragen. Das Motto ist: Weg vom Verhör, hin zum Dialog! Je besser Sie vorbereitet und in das jeweilige Unternehmen eingelesen sind, desto leichter fällt's. (red, 21.10.2020)