Ein Mild-Hybrid-Motor, hier in der Version, die im Fiat 500 und Panda verbaut ist.

Foto: Fiat

Das Thema Mildhybrid wurde anfangs belächelt. Was sollte man mit einem Anlasser, der auch als Generator funktioniert, hybridtechnisch schon viel ausrichten? Bei einer Leistung im einstelligen Kilowattbereich ist er weder in der Lage, dem Motor hohe Energiemengen zuzuschießen, noch dazu, wirkungsvoll zu rekuperieren.

Doch jetzt sehen wir, dass Mildhybrid-Systeme erhebliche Einsparungsraten erzielen, und zwar nicht nur auf dem Papier. Es ist nämlich gar nicht so viel zusätzliche Leistung nötig, um den Motor in seinen schwächlichen Phasen zu unterstützen – einerseits was die Kraftentfaltung angeht, andererseits in der Effizienz. Schon ein besserer Startergenerator auf 48-V-Spannungsebene kann nahezu Wunder wirken.

Alles eine Kostenfrage

48 Volt haben gegenüber der normalen Bordspannung von zwölf Volt den Vorteil, dass man schon viel höhere Leistungen übertragen kann, dabei aber noch im Niederspannungsbereich agiert, der keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen erfordert, wie sie in höheren Spannungsbereichen jenseits 60 Volt Gleichstrom vonnöten sind – alles auch eine Kostenfrage.

Ein 48-Volt-Hybrid bringt im Umgang mehrere Vorteile. Einerseits wird die Kraftentfaltung des Motors harmonischer, denn sehr sparsame Motoren haben oft eine ausgeprägte Anfahrschwäche, die mit der Unterstützung durch den Startergenerator eliminiert werden kann. Außerdem verbessert der kleine Elektromotor nicht nur den Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors, sondern ermöglicht durch die bessere Integration einen nahezu geräuschlosen Motorstart. (Rudolf Skarics, 29.10.2020)