Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) informierte – wie jeden Dienstag – auch diese Woche wieder über die neuesten Entwicklungen am Arbeitsmarkt.

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Wien – Diese Woche waren in Österreich 413.241 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) als jobsuchend vorgemerkt, das waren um rund 4.000 mehr als in der Vorwoche (409.356). Von den aktuell Betroffenen sind 348.354 arbeitslos und 64.887 in Schulung, teilte das Arbeitsministerium am Dienstag mit. Gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt gibt es damit 71.000 Jobsuchende mehr – das bedeutet eine geringfügig niedrigere krisenbedingte Arbeitslosigkeit als in den Vorwochen (damals 72.000).

Für Anmeldungen zur dritten Phase der Kurzarbeit gibt es laut Arbeitsministerium noch keine belastbaren Zahlen, die Betriebe können noch bis Anfang November Anträge rückwirkend stellen. Die dritte Phase der Kurzarbeit hat mit Oktober begonnen.

Insolvenzen sinken

Eine Untersuchung des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) im Auftrag des Insolvenzentgeltfonds (IEF) kommt zu dem Schluss, dass zwar derzeit die Insolvenzen sinken, aber 2021 mit 5.500 bis 5.800 neu eröffneten Insolvenzen zu rechnen sei. IEF-Geschäftsführer Wolfgang Pfabigan erwartet bis zum zweiten Quartal des nächsten Jahres einen Anstieg der Pleiten. Man gehe derzeit aber nicht von einem abrupten Anstieg wie einem Tsunami aus, sondern es werden wohl eher kleinere Wellen, ein stetes Ansteigen sein.

Die Corona-bedingten Ausnahmebestimmungen für Insolvenzen laufen mit Ende Jänner aus. Diese ressortieren zum Justizministerium, mit dem man in ständiger Abstimmung sei, betonte Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Pfabigan. Ob die Bestimmungen verlängert werden oder ob es Übergangsbestimmungen geben werde, könne sie jetzt noch nicht sagen.

Saisonale Effekte bei Arbeitslosigkeit

Aschbacher verwies außerdem darauf, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit saisonale Effekte spiegle. "Mit der Verlängerung der Kurzarbeit und der Corona-Joboffensive inklusive Arbeitsstiftungen sind wir für die kommenden Monate gerüstet", so Aschbacher. (APA, 20.10.2020)


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