Markus Rogan im Einsatz in einem Land, das nicht das seine ist.

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Jerusalem – Ex-Schwimmstar Markus Rogan hat laut der israelischen Nachrichtenseite Ynet zu seiner Abreise aus dem Land trotz eines positiven Corona-Tests Stellung genommen.

"Ich wollte nicht zwei Wochen in Israel bleiben, das ist nicht mein Land", zitiert die Seite den Österreicher, der als Mentalcoach der israelischen Fußball-Nationalmannschaft arbeitete. Er habe nicht verstanden, dass er im Land bleiben sollte. Stattdessen habe er in den USA sein wollen. Er wies darauf hin, auf den Linienflügen eine Maske getragen zu haben.

Klage droht

Rogan war vergangene Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden. Statt sich wie vorgeschrieben für zwei Wochen in Israel in Quarantäne zu begeben, hatte er seinen Flug umgebucht und war über Deutschland in die USA geflogen, wo er lebt.

Am Flughafen soll er laut israelischen Medien einen älteren, Corona-negativen Test vorgezeigt haben. Die Verständigung des Flughafens durch die Behörden sei zu spät gekommen. Wegen dieses Vorfalls würden nun die Vorschriften verschärft. Der israelische Verband erwäge jetzt eine Zivilklage gegen Rogan, heißt es auf der Nachrichtenseite.

Schrecklicher Fehler

"Das war ein schrecklicher Fehler von Markus", hatte Israels Teamchef Willi Ruttensteiner, der die Vorfälle dem STANDARD bestätigte, bereits am Dienstag gesagt.

Rogan gewann in seiner Karriere als Schwimmer 34 Medaillen bei Großereignissen. Der zweimalige Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele 2004 in Athen ließ sich nach seiner Karriere in Los Angeles nieder. Er ist verheiratet, hat zwei Söhne (vier und zwei Jahre alt), betreibt eine Praxis als Psychotherapeut. Bei Olympia 2016 in Rio de Janeiro war er Mentaltrainer der brasilianischen Schwimmer. (APA, red, 20.10.2020)