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Ein Text in der "SZ" über Igor Levit sorgt für heftige Kritik.

Foto: AP Photo/Jens Meyer

München – Nach den vergangene Woche veröffentlichten umstrittenen Text von Autor Helmut Mauró über den Pianisten Igor Levit hat sich die "Süddeutsche Zeitung" am Dienstag entschuldigt. "Viele unserer Leserinnen und Leser kritisieren diese Veröffentlichung scharf und sind empört. Manche empfinden den Text als antisemitisch, etliche sehen Levit als Künstler und Menschen herabgewürdigt. Auch er selbst sieht das so. Das tut uns leid, und deswegen bitten wir Igor Levit persönlich wie auch unsere Leserinnen und Leser um Entschuldigung", schreiben die Chefredakteur Wolfgang Krach und Judith Wittwer.

Auch innerhalb der Redaktion sei der Text kritisiert worden. "Viele Redakteurinnen und Redakteure empfinden etliche Stellen des Textes ebenfalls als antisemitisch – insbesondere jene, die sich über den jüdischen Künstler Levit lustig macht, weil er nach dem Angriff auf einen jüdischen Studenten vor einer Synagoge in Hamburg auf Twitter an mehreren Tagen schrieb, wie müde er sei", so Krach und Wittwer, "In der Redaktion haben wir in den vergangenen Tagen ausführlich, leidenschaftlich und kontrovers über den Levit-Text diskutiert. Die Frage, was und wie wir aus dem Fall lernen können, wird uns weiterhin beschäftigen." (red, 21.10.2020)