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Kein Spaziergang für die Salzburger Bullen gegen die Lokomotive aus Moskau.

Foto: AP/ Andreas Schaad

Salzburg – Red Bull Salzburg hat den erhofften Auftaktsieg in der Champions League verpasst. Österreichs Serienmeister musste sich am Mittwochabend im ersten Gruppe-A-Spiel gegen Lok Moskau in Wals-Siezenheim mit einem 2:2 begnügen. Nach einem frühen Gegentor von Eder (19.) schlugen Dominik Szoboszlai (45.) und Zlatko Junuzovic (50.) vor 3.000 Zuschauern zwar verdient zurück, Joker Witali Lisakowitsch (75.) sicherte dem russischen Vizemeister aber noch einen Punkt.

Die in Pflichtspielen diese Saison weiter unbesiegten Bullen verpassten es damit, wie bei der vergangenen Auflage der Königsklasse 2019 erfolgreich in die Gruppenphase zu starten. Damals hatte man KRC Genk mit 6:2 abgefertigt und danach sehenswerte Leistungen auch gegen Liverpool und Napoli folgen lassen. Junuzovic und Co halten wie die Russen nun bei einem Zähler. Im Abendspiel hatte die Bayern keine Probleme mit Atletico Madrid, der Titelverteidiger gewann in München 4:0. Die Tore erzielten Kingsley Coman (28./72.), Leon Goretzka (41.) und Corentin Tolisso (66.). Die Madrilenen sind am Dienstag in Spanien der nächste Gegner der Salzburger. Das erste Duell mit den Bayern folgt am 3. November in der Red-Bull-Arena.

Stankovic vor Eder am Ball. Der Goalie der Bullen hatte alle Hände voll zu tun.
Foto: EPA/CHRISTIAN BRUNA

Gäste zu Beginn tonangebend

Die Bullen hatten vor aufgrund der Corona-Beschränkungen nur 3.000 Fans Anlaufschwierigkeiten und offenbarten da vor allem Mängel in der Defensive. Cican Stankovic musste bei Abschlüssen von Anton Mirantschuk (6.) und Rifat Schemaletdinow (8.) bereits eingreifen. Auf der anderen Seite prüfte Szoboszlai mit einem zur Ecke parierten Schuss erstmals Lok-Goalie Guilherme (14.). Das änderte nichts daran, dass die Gäste in den ersten 20 Minuten den Ton angaben und daher auch nicht unverdient in Führung gingen. Schemaletdinow verlängerte eine kurze Ecke per Kopf und Eder war ebenfalls via Kopfball erfolgreich. Im Zweikampf mit dem deutlich kleineren Zlatko Junuzovic hatte der 32-jährige Portugiese leichtes Spiel, er traf genau ins Eck. Ausgerechnet in der Königsklasse traf Eder im elften Pflichtspiel dieser Saison erstmals.

Traumtreffer von Szoboszlai

Mit dem Vorsprung im Rücken überließen die Russen den Hausherren mehr und mehr das Spiel, und die Bullen wurden auch besser. Guilherme rettete im Duell mit Patson Daka (23.) und hatte mit einem zu zentralen Ulmer-Abschluss (27.) keine Mühe. Bei einem Camara-Weitschuss (39.) fehlte nicht viel auf den Ausgleich. Der fiel dann kurz vor dem Pausenpfiff und wie schon auf der Gegenseite nach einem Corner. Junuzovic spielte auf Szoboszlai, der von knapp außerhalb des Strafraums abzog und das Leder via Unterkante der Latte sehenswert ins Netz knallte.

In der Pause dürfte Salzburg-Trainer Jesse Marsch die richtigen Worte gefunden haben. Sein Team kam völlig verändert aus der Kabine, erinnerte zu Beginn an die besten Zeiten. Ramalho rutschte noch an einer Szoboszlai-Freistoßflanke knapp vorbei (49.). Eine Minute später traf Junuzovic nach schöner Aktion und Zuspiel von Daka ins Eck. Das 3:1 lag in der Luft, bei einem Koita-Schuss rettete aber die Stange für die Gäste (52.).

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Daka vergab den Matchball.
Foto: AP/ Andreas Schaad

Unglückliches Finish

Das sollte sich noch rächen. Obwohl die Salzburger die Partie kontrollierten, kassierten sie den Ausgleich. Der war sehr strittig, da in der Entstehung bei einem Zweikampf von Masaya Okugawa mit Francois Kamano kein Foul gepfiffen wurde. Der kurz zuvor eingewechselte und nicht gedeckte Lisakowitsch traf per Kopf ins kurze Eck, wobei RBS-Goalie Stankovic dabei nicht die beste Figur machte. In der Schlussphase drückten die Salzburger auf den Siegestreffer, kamen aber nur noch einmal zu einer Topchance. Den Matchball ließ Daka aus, er fand im stark herausgekommenen Guilherme seinen Meister (92.). (APA, 21.10.2020)

Champions League, Gruppe A, 1. Runde, Mittwoch

Red Bull Salzburg – Lok Moskau 2:2 (1:1)
Red-Bull-Arena, 3.000 Zuschauer, SR Serdar Gözübüyük (NED)

Torfolge:
0:1 (19.) Eder
1:1 (45.) Szoboszlai
2:1 (50.) Junuzovic
2:2 (75.) Lisakowitsch

Salzburg: Stankovic – Vallci, Ramalho, Wöber, Ulmer – Mwepu, Camara (73. Okugawa), Junuzovic (84. Okafor), Szoboszlai – Koita (53. Berisha), Daka

Lok: Guilherme – Schiwogljadow, Corluka, Murilo, Rybus – Schemaletdinow (63. Kamano), Kulikow, Krychowiak, Mirantschuk (69. Lisakowitsch) – Smolow (63. Rybtschinski), Eder (69. Ze Luis)

Gelbe Karten: Szoboszlai bzw. Kulikow