Am Dienstag hat Microsoft das nächste große Update-Paket für Windows 10 freigegeben. Die Herbst-Aktualisierung, auch "20H2" genannt, bringt Windows auf die Build 19042 und die Versionsnummer 2009. Sie wird, wie üblich, über Windows Update ausgeliefert. Wer Windows 10 bereits auf Stand einer der drei vorhergehenden halbjährlichen Aktualisierungen (Versionen 1903, 1909 und 2004) nutzt, soll vorgereiht werden. Generell soll der Versand etwas langsamer ablaufen, um Schwierigkeiten früh eingrenzen zu können.

Die gute Nachricht: Während es die letzten Male relativ schnell einige Meldungen von Nutzern über schwere Probleme nach der Installation des Updates gab, sind solche bisher weitestgehend ausgeblieben. Das dürfte aber auch daran liegen, dass sich auch die Änderungen diesmal in Grenzen halten.

Windows

Neuer Edge nun dabei

Große Umwälzungen im System spart man sich beim 20H2-Paket. Zu den nennenswerten Neuigkeiten zählt der neue, auf Chromium basierende Edge-Browser, der – falls nicht schon installiert – nun die alte Version ablöst, die noch auf der aufpolierten Basis der Internet-Explorer-Reihe gelaufen war.

Wer den Windows-Task-Switcher per Alt + Tab aufruft, findet dort nun auch die einzelnen in Edge geöffneten Tabs vor. Wem das nicht gefällt, der kann die Anzahl der angezeigten Browsertabs auf fünf oder drei limitieren oder auf reine Fensteranzeige (also mit dem zuletzt geöffneten Tab) beschränken. Wer mit dem Mauszeiger über das Edge-Icon in der Taskbar fährt, bekommt nun ebenfalls eine Vorschau aller Tabs.

Ausgebaut wurden die Fähigkeiten der "Ihr Smartphone"-App im Bezug auf einige Geräte von Samsung. Darauf ausgeführte Apps kann man sich nun auch am Desktop ansehen und bedienen. Beim Note 20 soll es außerdem noch heuer möglich werden, mehrere Apps parallel in eigenen Fenstern auf Windows anzuzeigen. Weitere Geräte des Herstellers werden in absehbarer Zukunft ebenso mit diesem Feature nachgerüstet.

Foto: Microsoft

Klassische Systemsteuerung wird abgespeckt

In ästhetischer Hinsicht gibt es eine sanfte Politur für das Startmenü. Dort fügen sich die App-Kästchen nun farblich besser in das vom Nutzer gewählte Schema ein. Microsoft nennt dies auch "Theme-aware Tiles". Der langsame Umbau der Systemmenüs schreitet ebenso voran. Die klassische Systemübersicht wurde entfernt. Das entsprechende Icon gibt es in der klassischen Systemsteuerung zwar noch, es führt aber zur "System"-Startseite in den neuen Einstellungen.

Unter dem Punkt "erweiterte Systemeinstellungen" lässt sich nun außerdem die Bildwiederholrate des Display konfigurieren, ohne dafür zuerst in die Einstellungen der Grafiktreibersoftware wechseln zu müssen. Das kommt insbesondere Usern entgegen, die einen Bildschirm verwenden, der eine hohe Refreshrate unterstützt. Wer ein Convertible verwendet und dessen Tastatur abnimmt, kann nun weiters den Bestätigungsdialog für den Wechseln in den Tabletmodus überspringen. Bisher war dieser Zwischenschritt immer notwendig, auf Wunsch stellt Windows nun vollautomatisch um.

Wer den Focus-Assist-Modus des Benachrichtigungszentrums verwendet, wird davon außerdem nicht mehr durch Hinweise unterbrochen, dass dieses eingeschaltet ist oder wenn nach dem Beenden "aufgesparte" Notifications ausgeliefert werden. Gamer können sich darüber freuen, dass nun der Xbox Game Pass auch auf dem PC Einzug hält.

Foto: DER STANDARD/Pichler

Bislang nur wenige Probleme bekannt

Die Liste der bisher bekannten Probleme mit dem Update hält sich kurz. So kann es zu Fehlermeldungen kommen, wenn "inkorrekt formatierte" Treiber von Drittanbietern im Einsatz sind, zu Schwierigkeiten mit bestimmten Audiotreibern von Conexant kommen und die Eingabe von japanischen oder chinesischen Zeichen in manchen Fällen nicht ordnungsgemäß funktionieren.

Wer die Installation des 2H20-Updates beschleunigen möchte, kann das Paket wie gehabt auch über den Windows Update Assistant beziehen. (gpi, 22.10.2020)