Das Grazer Medizin-Start-up-Unternehmen Carbomed Medical Solutions hat nach starken Zuwächsen seit Jahresbeginn eine Finanzierungszusage über 3 Millionen Euro für die weitere Internationalisierung und die Produktentwicklung des "breathe ilo" erhalten. In einer Aussendung am Donnerstag hieß es, dass die Umsatzziele für 2020 bereits im dritten Quartal erreicht wurden. "Von Monat zu Monat wachsen unsere Verkäufe derzeit sogar um 15 Prozent," so Lisa Krapinger von "breathe ilo".

Das Unternehmen hat sich auf den Bereich Atemluftanalyse spezialisiert und mit "breathe ilo" ein Gerät zur Messung des weiblichen Fruchtbarkeitsstatus entwickelt. Ein Jahr nach dem Marktstart liege der Exportanteil bereits bei 80 Prozent – 75 Prozent davon entfallen auf Deutschland, wo "breathe ilo" seit Jänner verfügbar sei. Kürzlich startete Carbomed auch den Verkauf in Großbritannien. Derzeit habe das Unternehmen mehrere tausend Nutzerinnen.

Großer Bedarf

Ralf Kunzmann, Geschäftsführer des investierenden aws Gründerfonds, meinte, dass das bisherige Wachstum nicht nur das Potenzial dieser Technologie sondern auch den hohen Bedarf am Markt zeige. "In unserer Rolle als Anschubfinanzierer stellen wir die nötigen Ressourcen für die Internationalisierung und Weiterentwicklung dieser vielversprechenden Technologie zur Verfügung." Mit der Finanzierung wolle Carbomed die Internationalisierung auf weitere EU-Länder ausweiten und auch am britischen Markt intensiver tätig sein. "Darüber hinaus werden wir an den Zulassungen für neue Produktfeatures arbeiten und den Markteintritt in den USA vorbereiten", erklärte Geschäftsführer Bastian Rüther.

Künftig soll die Technologie auch zum Monitoring von Patienten mit Lungenerkrankungen eingesetzt werden. Für diese geplanten Anwendungen sei bereits ein Expertenboard bestehend aus Pulmologen und Sportmedizinern aufgebaut worden.

"breathe ilo" ist ein Fruchtbarkeitstracker, der die fruchtbaren Tage einer Frau durch den Kohlenstoffdioxidgehalt in der Atemluft bestimmt. Innerhalb von Sekunden erkennt das Gerät, ob die Nutzerin aktuell schwanger werden kann oder nicht. "Die Daten werden an die App gesendet, deren lernende Algorithmik präzise den Eisprung voraussagt und den Zyklus bestimmt", heißt es in der Beschreibung. Der Zyklustracker ist für 279 Euro erhältlich, alternativ kann der "breathe ilo" auch gemietet werden. (APA, 22.10.2020)