Hanno Settele und Lisa Gadenstätter mit Donald Trump in einer "forest city".

Foto: ORF/Neuland Film

Hat US-Präsident Donald Trump in den vier Jahren seiner bisherigen Amtszeit wirklich alles falsch gemacht? Um diese Frage zu klären, gingen Hanno Settele und Lisa Gadenstätter für die Dok 1-Sendung Guter Trump – Böser Trump am Mittwochabend zunächst einmal in den Wald. Bekanntlich weiß Trump die heimische Expertise in Sachen "forest cities" und "explodierende Bäume" zu schätzen. Die Rolle des Trump-Verteidigers, wiewohl "persönlich kein Fan", übernahm Settele. Gadenstätter hielt dagegen – und Trump vielfach als tragbaren Pappkameraden in der Hand

Die Hemdsärmeligkeit, mit der das ORF-Duo hier Für und Wider abarbeitet, ist auch eine der Stärken Trumps: Das bestätigten kurze Einspielungen des Präsidenten vor Publikum.

Doch ebenso riss die Doku viele Punkte nur an, etwa von Trump als genialem Kommunikator und pöbelndem Sexisten hin zum angeblich starken Mann, der Versprechen einlöst und China die Stirn bietet. Vieles davon blieb einfach im Raum stehen, trotz Kommentaren von US-Kennern wie dem Politikwissenschafter Reinhard C. Heinisch. Etwa als der bekennende Trump-Sympathisant Alfred von Liechtenstein erklärte, Trump habe viel für die schwarze Community getan.

Zum Schluss zitierte ein PR-Wissenschafter aus einer Studie Erkenntnisse über deutsche und Schweizer Trump-Fans: Die seien "keine Mutanten", sondern normale Menschen, die sich für Barack Obama und Coca-Cola interessieren, gerne Burger essen, Bier und den FC Bayern mögen. Zumindest Ersteres dürfte jedenfalls auch für die Bewohner der heimischen "forest cities" zutreffen. (Karl Gedlicka, 22.10.2020)