Corona hat uns zwar die Reisefreiheit genommen, nicht aber die Lust am Reisen, meinen die Autoren des Bildbandes "Ultimative Reiseziele – die 500 schönsten Erlebnisse weltweit" von "Lonely Planet". Und stellen fest, dass gerade jetzt der perfekte Zeitpunkt sei, das nächste Reise-Abenteuer zu planen. Die Neuauflage des Reiseführers soll dabei eine Hilfestellung sein. Hier sind zehn der Sehenswürdigkeiten und Erlebnisse, die laut "Lonely Planet"-Community zu den "ultimativen" zählen.

Petra.
Foto: EPA/ANDRE PAIN

Petra, Jordanien

Das Unesco-Weltkulturerbe Petra, eine in Sandstein gebaute Stadt, ist heute eines der beliebtesten Reiseziele der Welt. 2007 zu einem der neuen sieben Weltwunder gewählt, erstreckt sie sich über 264 Quadratkilometer. Erbaut von den alten Nabatäern, war die Felsenstadt einst ein Zwischenstopp auf arabischen Handelsrouten. Nachdem die Stadt verlassen worden war, war sie nur den Beduinen bekannt, die die Höhlen zu ihrem Zuhause machten. Besucher erblicken nach ihrem Weg durch eine enge Schlucht zuerst das beeindruckende, 45 Meter hohe Khazne al-Firaun, einen Tempel mit verzierter Fassade im griechischen Stil, der das "Schatzhaus" genannt wird.

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Galapagos.
Foto: REUTERS/Guillermo Granja

Galapagosinseln, Ecuador

Tausend Kilometer vom südamerikanischen Festland entfernt, folgt das Leben auf den Galapagosinseln seinen eigenen Regeln. Kormorane können nicht fliegen. Leguane können schwimmen. Schildkröten werden fast 200 Jahre alt. Die Inseln sind als der Ort berühmt, an dem Charles Darwin seine Ideen zur Evolution durch natürliche Auslese entwickelt hat. Der Prozess ist hier offensichtlicher als anderswo auf der Erde, da Tiere, die ansonsten gleich aussehen, sich je nach Umgebung von Insel zu Insel subtil voneinander unterscheiden. Selbst 200 Jahre nach Darwins Reise mit der HMS Beagle sind Besucher immer noch erstaunt über die beeindruckende Vielfalt des Archipels. Ökotourismus spielt auf den 17 Inseln des Galápagos-Nationalparks eine zentrale Rolle. So hat etwa jede Gemeinde einen strengen Nachhaltigkeitsplan.

Uluru.
Foto: EPA/LUKAS COCH

Uluru, Australien

Bei Sonnenuntergang, wenn seine gewellten Flanken goldfarben leuchten, sieht Uluru aus wie ein brennendes Schiff in einem Wüstenmeer, finden die Autoren. Tatsächlich erhebt sich der Sandsteinmonolith mit seiner Höhe von 348 Metern fast wie aus dem Nichts. Für die Ureinwohner Australiens gilt er als heilige Stätte, weswegen er seit 2017 nicht mehr bestiegen werden darf. Immerhin gibt es im Uluru-Kata-Tjuta-Nationalpark, wo sich der Felsen befindet, genug andere Dinge zu tun und zu sehen.

Okavangodelta.
Foto: EPA/GERNOT HENSEL

Okavangodelta, Botswana

Die Wildnis des Okavangodeltas ist laut "Lonely Planet" eines der faszinierendsten Safari-Ziele Afrikas. Jedes Jahr überschwemmen Wassermassen aus dem angolanischen Hochland das Gebiet und erweitern so dieses einzigartige Ökosystem auf fast 20.000 Quadratkilometer. Neben Jeep-Safaris können Besucher das Gebiet und seine Artenvielfalt mittels Motorboot und dem traditionellen Mokoro (Einbaum) erkunden. Um die Umwelt zu schützen, sind die Besucherzahlen im Delta streng reguliert – was es zu einem der exklusivsten Reiseziele der Welt macht.

Yellowstone.
Foto: imago images/Cavan Images

Yellowstone-Nationalpark, USA

Yellowstone stinkt. Vor allem nach faulen Eiern. Mehr als 500 aktive Geysire sprudeln in Yellowstones riesiger, dampfender Landschaft – wobei Old Faithful wohl der berühmteste ist. Daneben gibt es jede Menge heißer Quellen zu bestaunen. Analog zu Afrikas Tierwelt heißen die Big Five hier Bison, Dickhornschaf, Elch, Bär und Wolf.

Bleder See.
Foto: Getty Images/iStockphoto/csakisti

Bleder See, Slowenien

Ein blaugrüner See vor den schneebedeckten Julischen Alpen, eine fotogene Kirche auf einer Insel, Titos Villa: Bled hat sich zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Man kann sich eine Pletna (Gondel) mieten und über den See treiben lassen, die Stadt erkunden, die berühmte Cremeschnitte kosten und sein Quartier im Garden Village Bled beziehen, einem Öko-Resort mit Baumhäusern und Glampingzelten, durch das sich ein Bächlein schlängelt.

Iguazú-Wasserfälle.
Foto: imago images/ZUMA Wire

Iguazú-Wasserfälle, Brasilien und Argentinien

Der Río Iguazú markiert die Grenze zwischen Argentinien und Brasilien und fließt träge durch den Dschungel, bevor er mit solch plötzlicher, wütender Kraft über einen Basaltvorsprung stürzt – und so wohl die beeindruckendsten Wasserfälle des Planeten hervorbringt. Auf argentinischer Seite führt eine Promenade durch Dschungelvegetation voller Schmetterlinge und kreischender Papageien, vorbei an einer Reihe von immer beeindruckender werdenden Wasserfällen, bis schließlich die Garganta del Diablo (Teufelsschlund) in Sicht kommt. Ein Besuch ist eine atemberaubende Erfahrung, wie es bei "Lonely Planet" heißt, und die Kraft und der Lärm der Kaskaden – eine Kette von Hunderten von Wasserfällen mit einer Ausdehnung von fast drei Kilometern – bleiben für immer in Erinnerung.

Angkor Wat.
Foto: APA/AFP/TANG CHHIN SOTHY

Angkor, Kambodscha

In so ziemlich allen Bestenlisten taucht die beeindruckende Tempelanlage Angkor Wat auf. Zu Recht: Das komplette Areal misst inklusive des Wassergrabens in West-Ost-Richtung knapp 1,5 Kilometer und in Nord-Süd-Richtung knapp 1,3 Kilometer. Der Wassergraben ist zwischen 170 und 190 Meter breit und umschließt das innere Areal. Er stellt nach der gängigen Interpretation den Ur-Ozean dar, womit er sich zusammen mit den zahlreichen Bauten der Tempelanlage in das Bild eines symbolischen Universums einordnet. Im Zentrum steht ein markanter Tempel mit fünf nach Lotusblüten geformten Türmen (Prasat), die einen Quincunx bilden. Der größte Turm ist 65 Meter hoch. Jenseits von Angkor Wat befinden sich mehr als 1.000 Tempel und Schreine, darunter Ta Prohm, dessen Türme vom Dschungel verschlungen werden, und Bayon mit seinen riesigen Steinwänden. Tipp der "Lonely Planet"-Redaktion: Man sollte die Menschenmassen meiden und die Anlage am besten in der Regenzeit besuchen.

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Salar de Uyuni, Bolivien

Wolken oben. Wolken unten. Rundum blau. So ist es nach dem Regen auf der Salar de Uyuni, dem größten Salzsee der Welt. Die dünne Wasserschicht verwandelt die völlig flache Salzoberfläche in einen riesigen Spiegel. Der Horizont verschwindet, und man scheint zu schweben. Das ist nur eine der Erfahrungen, die eine Reise zu der über 10.000 Quadratkilometer großen Salzpfanne hoch im bolivianischen Altiplano mit sich bringt. Wenn der See trocken ist, wirkt die weiße, rissige Oberfläche wie eine trostlose, sonnenverbrannte und postapokalyptische Landschaft. In der Trockenzeit kann man auch die beiden Inseln des Sees ansteuern – die Isla Incahuasi und die Isla del Pescado –, schroffe Erhebungen, aus denen Kakteen sprießen.

Nepal.
Foto: imago/Eibner

Annapurna Circuit, Nepal

Nepal bietet goldene Tempel, urige Bergdörfer, Tierbeobachtungen im Dschungel und den Annapurna Circuit, eine Trekkingroute um das Annapurna-Massiv. Sie zählt zu den interessantesten und herausforderndsten Wanderrouten der Welt. Sie beginnt in Reisfeldern und führt durch Yakweiden, bevor sie den mächtigen schneebedeckten Thorong-La-Pass überquert. Am Ende des Tages bieten einige der besten Lodges Nepals warme Mahlzeiten, Apfelkuchen und nepalesischen Milchtee an. Es sind jedoch die Abstecher, die diese Tour zu einer wirklich großartigen Wanderung machen, meint man bei "Lonely Planet", insbesondere zum hochgelegenen Tilicho-See oder zum Dorf Ngawal, wo man einen wunderbaren Blick auf schneebedeckte Gipfel und das Tal hat. (red, 27.10.2020)