Als die Corona-Ampel im Bezirk Scheibbs auf Orange gestellt wurde, hatten die Verantwortlichen des SC Wieselburg eine geniale Idee. Der Fußballklub aus der zweiten Landesliga West wollte sein Spiel gegen den SV Würmla per Livestream in die Eisstockhalle übertragen – Kinoabend, ergo Kulturveranstaltung. Indoor waren zu dem Zeitpunkt immerhin noch 200 Zuseher erlaubt, wohingegen die Fußballpartie als Geisterspiel stattfinden musste.

Der grüne Sportminister Werner Kogler.
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Das ist nur eines von vielen Beispielen an Maßnahmen, die Sportveranstalter und Sportinteressierte kaum aus dem Kopfschütteln über den grünen Sportminister Werner Kogler herauskommen lassen. Auch die jüngste Verordnung treibt seltsame Blüten. Die Austria spielt am Samstag gegen Salzburg vor 3000 Fans, bei Wolfsberg gegen Rapid am Sonntag sind nur 1500 zugelassen – obwohl Kärnten Corona-mäßig besser dasteht als Wien. Kopfschüttelnd erinnert man sich, dass bei der Wiederaufnahme des Unterrichts im Frühjahr just Bewegung ausgeklammert war. Kopfschüttelnd nimmt man wahr, wie vielen Vereinen nun schon wieder die Möglichkeit genommen wird, Menschen zu bewegen – und sei es im Freien.

Der SC Wieselburg hat sich übrigens dann doch nicht getraut und hat seinen Kinoabend abgesagt. Vielleicht hat der Sport am Ende doch mehr Verantwortungsgefühl und Grips, als diese Regierung glaubt und/oder glauben machen will. (Fritz Neumann, 23.10.2020)