Gerettete Flüchtlinge auf der Sea Watch 4.

Foto: AFP / THOMAS LOHNES

Rom – Die deutsche Hilfsorganisation Sea-Watch hat nach eigenen Angaben beim Verwaltungsgericht in Palermo Widerspruch gegen die Festsetzung eines ihrer Schiffe eingelegt. Die Sea-Watch 4 wurde vor etwas mehr als einem Monat im Hafen der Stadt auf Sizilien festgesetzt. Aus Sicht der Hilfsorganisation handelt es sich dabei um Willkür, wie sie am Freitag mitteilte.

Zu viele Rettungswesten

Die italienischen Behörden werfen der Hilfsorganisation nach deren Angaben vor, dass die Sea-Watch 4 zu viele Rettungswesten an Bord habe und dass das Abwassersystem nicht für die Anzahl möglicher geretteter Personen ausgelegt sei. Die Organisation bezeichnet die Gründe als "fadenscheinig".

Laut dem Seenotretter-Bündnis United4Rescue ist es bereits das fünfte Mal, dass ein ziviles Rettungsschiff festgesetzt wird. 2019 war die Sea-Watch 3 fast sechs Monate lang beschlagnahmt worden. Die Sea-Watch 4 war zuletzt bei einem Rettungseinsatz im Mittelmeer unterwegs, anschließend absolvierte die Crew eine zweiwöchige Quarantäne vor dem Hafen von Palermo. Die Sea-Watch 4 wird von einem breiten Bündnis von Helfern betrieben, unter ihnen auch die Evangelische Kirche. (APA, 23.10.2020)