Ein Helfer am Ort der Explosion.

Foto: AFP / ABDUL MAJEED

Peschawar – Bei einer Bombenexplosion in einer Koranschule sind im Nordwestens Pakistans mindestens sieben Kinder getötet worden. Etwa 70 weitere seien bei dem Vorfall in der Stadt Peschawar verwundet worden, sagte Kamran Bangash, Informationsminister der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa, am Dienstag. Ein Unbekannter werde verdächtigt, einen Sprengsatz in der Koranschule platziert zu haben, sagte ein Polizist. Die ersten Ermittlungen würden zeigen, dass bei dem Anschlag etwa fünf bis sechs Kilogramm Sprengstoff verwendet wurden, so der zuständige Polizeichef Muhammad Ali Khan zu Reportern nahe dem Tatort.

In den Krankenhäusern der Stadt wurde der Notstand ausgerufen, Polizei und Sicherheitskräfte wurden in Alarmbereitschaft versetzt. Viele der verletzten Buben im Alter zwischen acht und 15 Jahren befänden sich in einem kritischen Zustand, sagte ein Krankenhausarzt. Etwa 100 Kinder und Jugendliche sollen sich zum Zeitpunkt der Explosion in dem Seminargebäude aufgehalten haben. Fernsehbilder zeigten ein Trümmerfeld im Inneren der Koranschule. Zunächst bekannte sich niemand zum Anschlag.

Im Interview mit einem lokalen TV-Sender sagte der zuständige Beamte des Bombenentschärfungsteams, dass der Sprengsatz eine ausgeklügelte Bauart aufwies und zeitverzögert detonierte.

Angriffe von Extremisten

Im Nordwesten Pakistans war es seit einer Militäroffensive gegen islamistische Terrorgruppen im Jahr 2014 lange Zeit ruhig. Immer wieder kam es in der Grenzregion zu Afghanistan jedoch zu Angriffen islamistischer Extremisten. Das Attentat erinnert an den Anschlag pakistanischer Taliban, die 2014 in einer Schule in Peschawar mehr als 150 Menschen getötet hatten, vor allem Kinder und Jugendliche. Erst am Sonntag wurden zudem mindestens drei Menschen in der südwestlichen Stadt Quetta getötet, nachdem ein Sprengsatz auf einem Motorrad auf einem Marktplatz detoniert war. (APA, red, 27.10.2020)