Du siehst überall Kürbisse, gruselige Dekoration und verkleidete Menschen? Kein Wunder, denn es ist Halloween. Seit einigen Jahren wird dieser Tag auch in Österreich gefeiert. Bei uns waren lange Zeit nur Allerheiligen und Allerseelen üblich. Aber woher kommt das schaurige Halloween-Fest?

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Heute verkleiden sich vor allem Kinder zu Halloween und bitten Erwachsene um Süßigkeiten. Bekommen sie keinen, spielen sie einen kleinen Streich.
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Was die Kelten feierten

Das Wort Halloween leitet sich von dem englischen All Hallows’ Eve ab. Das bedeutet "Abend vor Allerheiligen". Die Bräuche rund um Halloween kommen ursprünglich aus Irland und gehen auf die Kelten zurück. Vor vielen Jahrhunderten feierten die Kelten das Samhain-Fest. Am letzten Tag im Oktober feierten die Menschen das Ende der Erntezeit und den Beginn der dunklen, kalten Jahreszeit. Sie glaubten, dass an diesem Tag die Geister der Toten zurückkehren. Die Toten, so vermuteten zumindest die Kelten, würden den Menschen dann böse Dinge antun. Also musste man sich vor ihnen verstecken und ihnen kleine Speisen an die Grabstätten bringen, um sie zu besänftigen. So entwickelte sich der Brauch, Kostüme anzuziehen, um von den Geistern nicht erkannt zu werden.

Ein typischer Halloween-Brauch ist, Kürbisse auszuhöhlen, gruselige Gesichter und Motive hineinzuschnitzen und mit kleinen Lichtern zu erleuchten.
Foto: APA/dpa/Bernd Weissbrod

So kamen Süßigkeiten und Kürbisse dazu

Mit irischen Auswanderern kam Halloween später nach Amerika und wurde dort zu einem großen Fest, bei dem sich heute vor allem Kinder und Jugendliche verkleiden und von Haus zu Haus ziehen. Sie bitten dabei um Süßigkeiten. Bekommen sie keine, spielen sie den Erwachsenen einen Streich. Auf Englisch wird dieser Brauch auch "Trick or Treat" genannt – das bedeutet auf Deutsch "Streich oder Leckerei". Bei uns wurde der Spruch zu "Süßes oder Saures". Und was hat es mit den Kürbissen auf sich, in die man Gesichter schnitzt? Sie gehen auf eine irische Legende zurück. Und zwar auf einen Schmied namens Jack. Er war ein schlechter Mensch, überlistete jedoch den Teufel, sodass er nach seinem Tod nicht in die Hölle kam. Jack wurde stattdessen dazu verdammt, mit einer ausgehöhlten Zuckerrübe als Kopf umherzuwandeln, in der ein Stück Kohle brannte. Die irischen Auswanderer erzählten die Geschichte auch in ihrer neuen Heimat, Amerika. Mit der Zeit wurde aus der Zuckerrübe ein Kürbis, das Symbol für Halloween.

Was es mit Allerheiligen auf sich hat

Feierlichkeiten rund um den Novemberbeginn gibt es in vielen Ländern. In der katholischen Kirche wird Allerheiligen gefeiert. Am 1. November, dem Allerheiligentag, wird der Heiligen gedacht. Eigentlich war das ein Feiertag zu Ostern, in der orthodoxen Kirche ist das immer noch so. Vermutlich legte man die Feier aber im Mittelalter an den Tag nach Samhain, damit die Menschen nicht mehr die alten keltischen Bräuche feierten, sondern christliche Feste. Der Begriff Halloween entstand also erst, nachdem auch Allerheiligen gefeiert wurde.

Rund um Novemberbeginn gibt es in vielen Ländern verschiedene Feste. In Mexiko wird Día de los Muertos gefeiert. Der Tag der Toten.
Foto: Imago/Exepix/Tischler

Bunte Feiern in anderen Ländern

Am 2. November ist Allerseelen. Dieser Tag ist allen Verstorbenen gewidmet. Viele Menschen gehen auf den Friedhof und schmücken Gräber mit Blumen und Kerzen. In anderen Ländern gibt es ähnliche Feiern. Eines der berühmtesten Feste ist Día de los Muertos, der mexikanische Tag der Toten. Viele Menschen schminken sich Totenköpfe, ziehen farbenfrohe Kostüme an und gedenken bei Feiern ihrer verstorbenen Verwandten. Ein Foto davon siehst du oben. Auch auf den Philippinen gibt es so ein Fest. Die Menschen feiern dort auf Friedhöfen fröhliche Feste und gedenken ihrer Verstorbenen. (Birgit Riegler, 31.10.2020)