Das Vrum Performing Arts Collective ist ein bunter Haufen und macht jetzt Party.

Foto: Alek Kawka

Die einzige legale Party weit und breit! Mit Discokugel, Musik, scharfen Klamotten und schweißtreibendem Abtanzen. Klingt in Zeiten wie diesen arg, ist aber ganz normales Theater: Das Vrum Performing Arts Collective widmet sich in Lover’s Disco(urse) (ab 14 Jahren) der Liebe, ihren Versprechungen und Verwirrungen. Auf Basis von Roland Barthes' Klassiker Fragmente einer Sprache der Liebe aus dem Jahr 1977 entwickelt die auf Tanz fokussierte internationale und generationenübergreifende Gruppe in ihrer zehnten Produktion eine Show über die Spielarten der Liebe. Uraufführung ist am 4. November im Dschungel Wien im Museumsquartier.

Achtzig Stichworte

Achtzig Stichworte von "Abhängigkeit", "Dämonen" und "Habenwollen" über "Magie" bis "Stummheit" und "Zugrundegehen" hat Barthes in seinem Buch versammelt, auf Basis dessen Cornelius Edlefsen eine Stückfassung erstellt hat. Die von Compagnieleiterin Sanja Tropp Frühwald inszenierte Aufführung wurde gemeinsam mit dem 2013 in Kroatien gegründeten Kliker-Festival für Tanz, Performance und Musik produziert. Vrum formiert sich für jede Produktion neu, sucht neue Kollaborationspartner aus den Disziplinen bildende Kunst, Tanz, Theater, Musik und neue Medien und ist deshalb in seiner Formensprache nicht festgelegt. Auch Opern, Konzertperformances und interaktive Installationen sind in den letzten Jahren entstanden.

Der körperliche Ausdruck ist dabei immer zentral. Das sechsköpfige Darsteller-Ensemble wird die gedruckten Thesen und sprachlichen Figuren von Roland Barthes mit Leben füllen und um Fragen erweitern, die junge Menschen heute in puncto Liebe beschäftigen: Gendertrouble, Polyamorie, Tinder. Im Anschluss an die Vorstellung am 7. 11. findet ein Publikumsgespräch statt. (afze, 29.10.2020)