Ekaterina Alexandrova erreichte in Linz 2018 das Finale.

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Linz – Ihr Pendant in Wien, Herwig Straka, hatte mehrere Zuschauer-Reduktionen hinnehmen müssen, konnte das Erste Bank Open aber noch mit maximal 1.000 Fans gleichzeitig in der Halle durchführen. Sandra Reichel weiß seit Samstag, dass ihr Upper Austria Ladies in Linz ausgerechnet bei der Jubiläums-Auflage zum "Geister-Turnier" werden wird. Das einzige WTA-Turnier Österreichs, das auch weltweit das letzte in diesem Jahr sein wird, geht ohne Fans auf der Linzer Gugl in Szene.

Da Veranstaltungen mit bis zu 100 Spitzensportlern in Innenräumen stattfinden dürfen, ist das zum 30. Mal ausgetragene Event in der Linzer TipsArena auf der Gugl nicht gefährdet. "Wir planen es auf jeden Fall. Ich kenne die Verordnung und muss am Montag noch mit dem Gesundheitsamt in Linz reden, ob wir es eh durchführen dürfen. Das brauche ich Schwarz-auf-Weiß", sagte Reichel-

Fehlende Zuschauer schmerzen

Bei ihrem Turnier wären wie zuletzt in der Wiener Stadthalle ursprünglich noch 1.000 Fans zugelassen gewesen. Für Reichel bedeutet dies schon einen Verlust. In Wien hatte Straka erklärt, dass aufgrund aller erforderlichen Maßnahmen etc. rein finanziell eine Veranstaltung ohne Zuschauer billiger gewesen wäre, als jene mit 1.000 pro Tag. "Das ist bei uns anders." Die Coronamaßnahmen selbst inklusive aller notwendigen Corona-Tests würden in etwa 180.000 Euro kosten, schätzte Reichel.

Für die Spielerinnen selbst ist der Lockdown von 20.00 Uhr bis 06.00 Uhr früh kein Problem. Sind sie im sportlichen Einsatz, ist das ohnehin abgedeckt. "Und sonst sind die Spielerinnen sowieso in der Bubble im Hotel und in der TipsArena", erklärte die Turnierdirektorin.

Überraschend wenige Stars

Obwohl Linz das weltweit einzige und auch letzte WTA-Turnier des Jahres ist, sind nicht so viele Spitzenspielerinnen wie etwa bei den Herren in Wien bereit, zu reisen. "Corona hat bei vielen schon etwas ausgelöst." Grundsätzlich seien Frauen sicher vorsichtiger als Männer.

"Die WTA ist auch viel strenger in der ganzen Umsetzung. Wir haben strengere Reglements, das Manual der WTA ist viel detaillierter für die Spielerinnen als jenes von der ATP." Die Veranstaltung werde natürlich einen Verlust bringen, das Rote Licht für die Zuschauer kostet ihr Geld. (APA, 1.11.2020)