Das "Corona-Quartett" auf Servus TV roch phasenweise nach Verschwörungstheorie.

Screenshot: Servus TV

Am Ende der Sendung gratulierte Moderator Michael Fleischhacker dem Infektionsepidemiologen Sucharit Bhakdi zum Geburtstag und fragte, ob er einen Wunsch habe. Bhakdi holte aus. Er lebe in einem Albtraum. Da sei ein Rattenfänger, der in seine Pfeife bläst. Aber nicht Ratten, sondern maskierte Menschen würden dem Rattenfänger folgen und die Unmaskierten, die Kritiker des Lockdowns verfolgen. Er wünsche sich, dass die Menschen die Masken herunterreißen und laut zu singen anfangen. Händel, Bach, Mozart sollen die Leute singen, so Bhakdi, damit sie die Pfeife des Rattenfängers nicht mehr hören und sich aus dessen Fängen befreien.

Das Corona-Quartett auf Servus TV roch phasenweise nach Verschwörungstheorie. Da waren drei Gäste, die ihre Wortmeldungen verlässlich mit "Ich bin kein Infektiologe, aber ..." einleiteten. Klar, die Politik wäre schlecht beraten, ausschließlich auf Infektiologen zu hören. Ökonomen, Juristen, Psychologen, Betroffene – das Management einer Krise solchen Ausmaßes braucht die geballte Expertise möglichst vieler Bevölkerungsgruppen.

Wenn, wie beim Publizisten Boris Reitschuster, auf den Hinweis, dass er selbst kein Infektiologe sei, der Wunsch folgt, man möge mehr auf Experten wie Bhakdi hören, heißt das aber: Man möge mehr auf einen Mediziner hören, der sagt, dass das Coronavirus nicht gefährlicher sei als ein Grippevirus; dass PCR-Tests unheimlich oft falsch positiv seien; dass es bei Atemwegserkrankungen wie Covid-19 nie eine zweite Welle gebe und deshalb im offiziellen Narrativ Fehler sein müssen.

Reitschuster ist zwar kein Infektiologe, aber er ist sich sicher, dass Bhakdis Ansichten deutlich mehr Gewicht in den öffentlichen Debatten haben sollten. (Aloysius Widmann, 2.11.2020)