Gerade das verarbeitende Gewerbe erholt sich in Deutschland rasant.

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Die deutsche Industrie hat trotz der Corona-Pandemie einen guten Lauf. Der Einkaufsmanagerindex kletterte im Oktober um 1,8 auf 58,2 Punkte, teilte das Institut IHS Markit am Montag auf Basis endgültiger Daten zu seiner Firmenumfrage mit. Damit liegt das Barometer auf dem höchsten Stand seit März 2018 und weit über der Marke von 50, ab der es Wachstum signalisiert. Die Betriebe verzeichneten das stärkste Auftragsplus seit Beginn der Umfrage 1996.

"Das verarbeitende Gewerbe erholt sich weiter rasant", erklärte Markit-Ökonom Phil Smith. "Weniger positiv und vielleicht ein Anzeichen dafür, dass sich das Wachstum bald wieder verlangsamen könnte, war die erste Abschwächung des Geschäftsausblicks seit sieben Monaten." Mit den stark steigenden Infektionszahlen wachse auch die "Gefahr einer erneuten Störung von Angebot und Nachfrage".

Spürbare Erholung

Nach dem Einbruch wegen der Corona-Krise im Frühjahr hat sich die deutsche Wirtschaft spürbar erholt und ist im Sommerquartal in Rekordtempo gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg zwischen Juli und September um 8,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Das Wachstum war sowohl von höheren privaten Konsumausgaben und mehr Investitionen in Ausrüstungen als auch von stark gestiegenen Exporten getragen. Auch in den anderen großen Volkswirtschaften der Eurozone wie Frankreich, Italien und Spanien zog die Wirtschaft im Sommerquartal wieder deutlich an.

Trotz erhöhter Infektionszahlen und jüngst beschlossener Lockdown-Maßnahmen gab es in der Eurozone insgesamt im Oktober eine weitere Belebung bei der Industrie. Hier kletterte das Barometer zu Beginn des Herbstquartals um 1,1 auf 54,8 Punkte. "Die Eurozone-Industrie boomte im Oktober regelrecht", sagte Markit-Chefökonom Chris Williamson. "Produktion und Auftragseingang legten sogar so stark zu wie selten zuvor in den letzten zwanzig Jahren." (APA, 2.11.2020)