Ein undatiertes Archivbild des palästinensischen Terroristen Abu Nidal, der für mehrere Anschläge in Österreich verantwortlich war.

Foto: Votava/Imago

Wien – Die Schüsse vor der Synagoge in der Wiener Innenstadt wecken schreckliche Erinnerungen an den Sommer im Jahr 1981, als zwei palästinensische Terroristen von der Abu-Nidal-Gruppe jüdische Gläubige vor der Synagoge in der Seitenstettengasse mit Handgranaten und Maschinenpistolen angriffen. Zwei Personen starben, 18 Menschen, darunter drei Kinder, wurden damals verletzt.

Mord an Stadtrat Heinz Nittel

Die Täter wurden unmittelbar nach dem Attentat gefasst, einer davon gestand auch den Mord an dem Wiener SPÖ-Stadtrat Heinz Nittel, der nur wenige Monate davor, am 1. Mai 1981, vor seiner Wohnung erschossen worden war. Motiv war Nittels Engagement im von ihm mitbegründeten Jewish Welcome Service.

Wenige Tage nach dem Anschlag auf die Wiener Synagoge wurde in Salzburg ein Palästinenser verhaftet, der ein Waffenlager gehortet und Attentate auf "zionistische Ziele" geplant hatte. Sowohl er als auch die beiden Synagogenattentäter erhielten lange Haftstrafen, sie sind mittlerweile längst außer Landes.

Anschlag am Wiener Flughafen

1985 kehrte der Terror gegen die jüdische Gemeinde in Österreich zurück, und wieder war es eine Kommando der radikalen Palästinensersplittergruppe Abu Nidals, das auf dem Wiener Flughafen mit Handgranaten und Sturmgewehren eine Passagierschlange vor dem Schalter der israelischen Fluglinie El-Al angriff. Bei dem Attentat und der anschließenden Verfolgungsjagd starben drei Zivilisten und einer der Täter, die beiden anderen wurden gefasst und in Österreich verurteilt. Einer davon, Tawfik Ben Ahmed Chaovali, befindet sich immer noch hier in Hochsicherheitshaft. (simo, 2.11.2020)