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Matthäus: "Ein Thomas Müller, Manuel Neuer und Robert Lewandowski sind ein Stückchen wichtiger und deshalb auch im Gehaltsgefüge über ihm."

Foto: REUTERS/Fabrizio Bensch

München/Madrid/Wien – Deutschlands Fußball-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat kein Verständnis für den Vertragspoker von David Alaba und dessen Berater Pini Zahavi bei Bayern München gezeigt. "Wenn es ihm nur um noch mehr Geld geht, dann hat er sich dafür leider die falschen Zeiten ausgesucht. Jetzt bin ich gespannt, was sein Agent für ihn an Land zieht. Ob es einen Klub gibt, der bessere Konditionen für Alaba übrig hat", schrieb Matthäus in seiner Kolumne "So sehe ich das" auf skysport.de.

Am Sonntagabend hatte Bayern-Präsident Herbert Hainer verkündet, dass der Rekordmeister das Angebot für eine Verlängerung des am Saisonende auslaufenden Vertrages mit dem österreichischen Nationalspieler zurückgezogen habe. Matthäus schätzte die Offerte als "lukrativ, fair und absolut angemessen" ein.

"Kein Kindergeld"

Der Sky-Experte weiter: "Das Angebot von elf Millionen Euro plus weiteren sechs Millionen Euro als Boni ist ja kein Kindergeld. Wer verdient in unserer Gesellschaft schon so viel Geld?"

Matthäus kann die Vorgehensweise der Münchner nachvollziehen. "Ein Thomas Müller, Manuel Neuer und Robert Lewandowski sind ein Stückchen wichtiger und deshalb auch im Gehaltsgefüge über ihm. David ist schwer zu ersetzen. Aber Müller, Lewy und Neuer sind gar nicht zu ersetzen", schrieb der Weltmeisterkapitän von 1990.

Wunschdestination Spanien

Ein möglicher Wechsel von Alaba zu Real Madrid oder dem FC Barcelona ist indes nach Einschätzung spanischer Sportmedien eher unwahrscheinlich. Es fehle wohl am Geld, schrieben die Blätter. Über die beiden spanischen Top-Vereine als mögliche Ziele des Wieners wird immer wieder spekuliert. Alaba nannte Spanien bereits mehrmals als seine Wunschdestination als Fußballer.

Als Knackpunkt könnte sich die Dimension des Gehalts des 28-Jährigen erweisen, schrieb die Zeitung "AS". Sportlich würde Alaba aber sehr gut zu Real Madrid passen. Auch Italiens Rekordmeister Juventus Turin und Manchester City wurden zuletzt als potenzielle Interessenten gehandelt. Beim FC Barcelona ist die Lage ähnlich wie bei Real. Zwar interessieren sich die Katalanen schon seit Jahren für den Österreicher. Aber der finanziell angeschlagene Club verhandelt mit den Spielern um Superstar Lionel Messi um einen erheblichen Gehaltsverzicht. In einer solchen Situation sei die Verpflichtung eines teuren Spielers wie Alaba unmöglich, schrieb die Sportzeitung "Marca". (sid, APA, red, 3.11.2020)