Wien – Bewegung in der Natur ist das einfachste und günstigste Mittel, um ohne großen Aufwand etwas für die Gesundheit zu tun, weiß man bei den Naturfreunden – und hat sich mit der ÖBB zusammengetan, um einen Wanderführer mit Ausflugszielen zusammenzustellen, die autofrei erreicht werden können. Soll heißen: Die Ausgangs- und Endpunkte der 46 vorgestellten Touren in ganz Österreich sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

Damit der vorliegende Wanderführer möglichst lange aktuell bleibt, stehen bei jeder Tour QR-Codes, mit denen man zu detaillierteren Routenbeschreibungen auf das Tourenportal der Naturfreunde sowie zur Hüttenhomepage der Naturfreunde kommt, über die alle korrekten Hütteninformationen abrufbar sind.

Wir stellen je eine Tour aus jedem Bundesland vor.

Burgenland: Naturlehrpfad in Illmitz

Ein Bild vom zugefrorenen Neusiedler See bei Illmitz.
Foto: imago/imagebroker

Am Ostufer des Neusiedler Sees kann man sich ganz den Naturschönheiten der Region hingeben. Der Wanderführer schlägt folgende Route vor: Vom Gemeindeamt in Illmitz geht man zur St.-Bartholomäus-Quelle, wo der mit zehn Stationen ausgestattete Naturlehrpfad, der von den Naturfreunden Illmitz errichtet wurde, beginnt. Auf der Wanderung erfährt man unter anderem viel Wissenswertes über die Zicklacke, den Seewinkel und den Neusiedler See sowie über die Naturschutzgebiete im Burgenland. Man biegt von der Bartholomäus-Quelle in die Seegasse ein und geht bis zu einem barrierefreien Aussichtsturm, von dem man einen traumhaften Blick auf den Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel genießen kann. Von hier wandert man weiter bis zum Aussichtsturm Zicklacke. Dann geht man ein Stück zurück, biegt rechts ab und gelangt ein wenig später zur Biologischen Station, einer wichtigen Prüf- und Inspektionsstelle für Trink- und Badewasser im Burgenland. Weiter geht es Richtung Kirchsee und über die Schrändlgasse und die Untere Hauptstraße zurück zum Ausgangspunkt.

Informationen über das umfangreiche Exkursionsprogramm des Nationalparks findet man auf nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at/programm exkursionen.html.

Hinfahrt: Von Wien Hauptbahnhof mit den ÖBB (Regionalexpress) bis nach Neusiedl am See und von dort mit der Buslinie 290 bis zur Haltestelle Illmitz Gemeindeamt.

Rückfahrt: Von der Haltestelle Illmitz Gemeindeamt mit der Buslinie 290 nach Neusiedl am See und von dort mit den ÖBB (Regionalexpress) nach Wien Hauptbahnhof.

Kärnten: Wohlfühlweg Millstätter See

Millstätter See.
Foto: Getty Images/iStockphoto/Hanna Gottschalk

Auf den von den Naturfreunden ins Leben gerufenen Wohlfühlwegen kann man ökologisch wertvolle Landschaften kennenlernen: so wie hier am Südufer des Millstätter Sees. Von der Bushaltestelle Döbriach Strimitzen Infohaus spaziert man zum Parkplatz des Gemeindebads von Ferndorf in Döbriach und erreicht von dort nach wenigen Metern eine kleine Brücke, die man überquert. Man bleibt während der gesamten Wanderung auf diesem breiten Weg, der entlang des Millstätter Sees bergauf und bergab durch einen artenreichen Mischwald führt. Den Weg säumen mehrere Bänke, und nach etwa zwei Kilometern folgt ein Rastplatz mit Tisch. Immer wieder hat man schöne Ausblicke auf den See und die Nockberge. Man wandert noch circa drei Kilometer durch den Wald bis zu einem weiteren Rastplatz und von dort zurück nach Döbriach. Wer Lust hat, geht entlang des Ufers noch circa drei Kilometer bis zur Fähre in Laggerhof und fährt mit dem Schiff (millstaettersee-schifffahrt.at) zurück nach Döbriach. Nahe der Anlegestelle Laggerhof gibt es die Möglichkeit zur Einkehr in einen Gasthof.

Hinfahrt: Mit den ÖBB (Railjet, Eurocity/Intercity oder S 1) von Klagenfurt oder Villach nach Spittal-Millstättersee und von dort mit der Buslinie 5140 bis zur Haltestelle Döbriach Strimitzen Infohaus.

Rückfahrt: Von Döbriach Strimitzen Infohaus mit der Buslinie 5140 nach Spittal-Millstättersee und von dort mit den ÖBB (Railjet, Eurocity/ Intercity oder S 1) nach Villach bzw. nach Klagenfurt.

Niederösterreich: Natura-Trail Pannonische Sanddünen

In diesen Löchern lauert der Ameisenlöwe, der zum Beispiel in den Sanddünen des Marchfelds zu finden ist.
Foto: Getty Images/iStockphoto/imv

Durch die Trockenrasen und Sanddünen des Marchfelds führt diese 27 Kilometer lange Wanderung. Vom Bahnhof Strasshof die Bahn entlang nach Westen gehen, bei der zweiten Abzweigung nach links (Bealskagasse), immer geradeaus am Sportplatz vorbei und durch einen lichten Eichen-Kiefern-Wald bis zum Biotop der Naturfreunde Strasshof. Geradeaus weiter, die Straße queren und beim ersten Weg nach links abzweigen. Beim Gut "Siehdichfür" nach rechts bis zur Ortschaft Obersiebenbrunn, nach Querung der Hauptstraße durch die Ackerlandschaft geradeaus bis zum Naturschutzgebiet Weikendorfer Remise. Nach der Umrundung der großen Wiese zunächst nach rechts, dann links auf einem Güterweg am Aspacher Hof vorbei. Nach Querung der Straße den linken Weg geradeaus weiter, bei der Einfamilienhaus-Siedlung nach links bis zum Wald, dann nach rechts retour zum Bahnhof Strasshof.

Hinfahrt: Von Wien Mitte-Landstraße mit der S1 nach Strasshof/Nordbahn (Fahrradmitnahme möglich).

Rückfahrt: Von Strasshof/Nordbahn mit der S1 nach Wien Mitte-Landstraße.

Oberösterreich: Von Trattenbach zum Schobersteinhaus

Schobersteinhaus.

Eine Wanderung im Reichraminger Hintergebirge: Vom Bahnhof Trattenbach führt der Weg 481 durch das "Tal der Feitelmacher", vorbei an den Stationen des Museumsdorfs Trattenbach, in dem man seinen eigenen Feitel herstellen kann. Vor der Kirche biegt man von der Straße links auf den Weg E89 ab (damit erspart man sich einen Kilometer auf der Straße). Danach geht es am Waldweg etwas steiler bergauf zum Alpengasthof Klausriegler. Von hier führt der Wanderweg 481 weiter, anfangs über eine Wiese, dann durch den Wald, teilweise recht anspruchsvoll bergauf bis zum Schobersteinhaus der Naturfreunde, das man nach circa 2,5 Stunden erreicht. Abstieg wie Aufstieg.

Hinfahrt: Von Linz über Steyr mit den ÖBB (Regionalzug) nach Trattenbach; von Wien mit dem Railjet nach St. Valentin und weiter mit dem Regionalzug nach Trattenbach.

Rückfahrt: Von Trattenbach mit den ÖBB (Regionalzug) über Steyr nach Linz; nach Wien in St. Valentin in den Railjet umsteigen.

Salzburg: Natura-Trail Moorlandschaft am Pass Thurn

Pass Thurn.

Auf kurzen Wanderungen kann man das Wasenmoos entdecken: Die Moorlandschaft am Pass Thurn in 1.200 bis 1.500 Metern Seehöhe liegt vor der prächtigen Kulisse der Hohen Tauern im Bergland der Salzburger Schieferalpen. Von der Bushaltestelle "Pass Thurn Tauernblick" geht man knapp 150 Meter zum Aussichtspavillon, von dem man einen atemberaubenden Panoramablick auf den Nationalpark Hohe Tauern hat. Hier beginnt der Moor-Erlebnisweg Wasenmoos. Dieser knapp zwei Kilometer lange Rundweg ist mit 15 informativen Thementafeln versehen. Es gibt zwei zusätzliche Wegvarianten: den mit zwölf Infotafeln bestückten Möser-Rundweg, der vom Ausgangspunkt sieben Kilometer auf Forstwegen zu den einzelnen Mösern führt, und den Buamahäusl-Weg − eine zwei Kilometer lange Wegschleife (Waldsteig) durch einen märchenhaften Wald, wie es in dem Wanderführer heißt.

Hinfahrt: Von Zell am See mit dem Bus 670 nach "Mittersill Stadtplatz (Zeller Straße)" oder mit der Pinzgauer Lokalbahn nach Mittersill und in fünf Gehminuten zur Station "Mittersill Stadtplatz (Zeller Straße)"; von hier mit dem Bus 4010 bis "Pass Thurn Tauernblick".

Rückfahrt: Von der Station "Pass Thurn Tauernblick" mit dem Bus 4010 bis nach "Mittersill Stadtplatz (Zeller Straße)"; von dort entweder zu Fuß zum Bahnhof und mit der Pinzgauer Lokalbahn nach Zell am See oder mit dem Bus 670 nach Zell am See.

Steiermark: Von Bruck an der Mur zum Schutzhaus Hochanger

Das Gipfelkreuz am Hochanger.

Eine familienfreundliche Wanderung am Hochanger: Vom Bahnhof Bruck an der Mur geht man circa eine halbe Stunde auf dem Weitwanderweg 02A zum Jufa-Naturhotel Bruck. Etwa 200 Meter vor dem Naturschutzzentrum Bruck an der Mur biegt man links in den Wald und geht am Susannensteig bis hinauf zur Hochangerstraße, nahe dem Almgasthaus Schweizeben. Man bleibt auf der roten Markierung und wandert nun gemütlich weiter zum Hochanger und zum gleichnamigen Naturfreunde-Schutzhaus. Das Gipfelkreuz ist in wenigen Minuten in östlicher Richtung erreichbar, wo man laut Wanderführer eine beeindruckende Fernsicht auf das gesamte Hochschwab-Gebiet und das Aflenzer Becken genießen kann. Für den Aufstieg braucht man circa 2,5 Stunden. Der Abstieg erfolgt über den rot markierten Zöttelsteig. Danach quert man einige Forstwege und erreicht nach einem Wegweiser den links abzweigenden Grabnersteig. Ihm folgend kommt man zur Fleischhackeralm und zum Naturfreunde-Rundwanderweg und schließlich zurück zum Naturschutzzentrum Bruck an der Mur.

Hinfahrt: Mit den ÖBB (Railjet, Eurocity) von Graz oder Wien nach Bruck an der Mur.

Rückfahrt: Von Bruck an der Mur mit den ÖBB (Railjet, Eurocity) nach Wien oder Graz.

Tirol: Natura-Trail Durch die Täler des Kaisergebirges

Kaisergebirge.

Diese zweitägige Tour, die sich vor allem im Frühling und Sommer anbietet, führt von St. Johann nach Kufstein. Vom Parkplatz in der Griesenau führt eine Forststraße auf der Südseite des Bachs bis zur Griesner Alm auf 986 Metern Seehöhe. Dort beginnt ein teils steiler Pfad auf das 1.577 Meter hohe Stripsenjoch, wo man einen beeindruckenden Ausblick auf die Gipfel des Kaisergebirges genießen kann. Von nun an geht es bergab − erst durch Hochstaudenflure und Latschengebüsche, dann durch von Fichten und Buchen dominierte Wälder, bis man das Hans-Berger-Haus erreicht, wo man übernachtet (Hinweis: Das Haus ist bis 7. Mai 2021 geschlossen). Am nächsten Tag geht es hinunter bis nach Hinterbärenbad (Anton-Karg-Haus), von wo man dem Weg, der sanft zur Hechleitenalm ansteigt, nach Nordwesten folgt. Auf dem Güterweg wandert man durch den Wald bis zu den Wiesen und Weiden bei Hinterkaiser, wo die Antoniuskapelle zu einer Rast einlädt; weiter zum Pfandlhof und zum Veitenhof und schließlich über die berühmte Kaisertal-Treppe hinab nach Kufstein.

Hinfahrt: Von Innsbruck mit den ÖBB (Railjet, Regionalexpress) nach Wörgl; von hier mit einem Regionalexpress oder mit der S 6 nach St. Johann in Tirol und von dort mit dem Bus 4000 zur Station "Kirchdorf in Tirol Griesenau".

Rückfahrt: Von Kufstein mit den ÖBB (Railjet, Eurocity, Regionalexpress) nach Innsbruck.

Vorarlberg: Natura-Trail Das Rheindelta

Sonnenuntergang am Rheindelta.

Durch das Vogelparadies am Bodensee führt diese Wanderung. Von der Bushaltestelle Altes Postamt geht man Richtung Seestraße, die bis zum Rheindeltahaus, der Servicestelle des Naturschutzgebietes Rheindelta, führt. Auf der Seestraße geht es Richtung Norden, wo man dem Weg auf die Dammkrone folgt. Hier beginnt der Rundweg um die Lagune (Abzweigung nach circa 1,5 Kilometern nach Südwesten nehmen), wo sich viele Vogelarten auf Brutflößen beobachten lassen. Am Ende der Lagune wandert man weiter in Richtung der Grenze Österreich−Schweiz, bis man zur Rheinstraße kommt. Hier biegt man links ab und folgt der Straße 1,5 Kilometer bis zur Busstation Gaißau Kesslerplatz. (red, 6.11.2020)

Hinfahrt: Von Bregenz mit der Buslinie 15 oder 17 nach Fußach "Altes Postamt".

Rückfahrt: Mit der Buslinie 15 von der Station Gaißau Kesslerplatz nach Bregenz.