Einsatzkräfte evakuieren eine Familie in Chiapas.

Foto: EPA / Carlos López

Mexiko-Stadt/Guatemala-Stadt – Bei schweren Unwettern sind in Zentralamerika ist die Zahl der Todesopfer Schätzungen zufolge auf rund 200 gestiegen. Zuletzt kamen im mexikanischen Bundesstaat Chiapas mindestens 20 Menschen ums Leben und 900 Häuser wurden beschädigt. Die Unwetter haben auch in Guatemala, Honduras, Panama, Costa Rica und Nicaragua Opfer gefordert. Tausende Menschen versuchten sich zu retten oder warteten auf Hilfe.

Der Gouverneur von Chiapas, Rutilio Escandan Cadenas, kündigte humanitäre Hilfe wie Lebensmittelpakete an. Außerdem seien temporäre Unterkünfte in Betrieb genommen worden.

Viele Menschen ohne Trinkwasser und Essen

Die heftigen Regenfälle der vergangenen Tage hätten Erdrutsche und Überschwemmungen von fünf Flüssen verursacht, hatte der Zivilschutz des mexikanischen Bundesstaates, der an Guatemala grenzt, mitgeteilt. 13 Erdrutsche hätten zu blockierten Straßen geführt. Zehn Tote in Chiapas wurden in einem Fluss gefunden. Die anderen zehn, unter ihnen mindestens drei Kinder, kamen in vier anderen Orten ums Leben.

Die Regenfälle im Süden Mexikos werden durch eine Kaltfront und das tropische Tiefdruckgebiet "Eta" ausgelöst. In Guatemala werden Dutzende Todesopfer befürchtet – darunter allein 100 in einem Dorf, das von einem Erdrutsch begraben wurde. In Honduras kamen mindestens 20 Menschen, in Panama fünf sowie in Costa Rica und Nicaragua jeweils zwei Menschen ums Leben.

Viele haben weder Trinkwasser noch Essen und warteten darauf, gerettet zu werden. Auf Videos des guatemaltekischen Militärs etwa sind dramatische Rettungsszenen von Familien auf Hausdächern zu sehen. In Honduras holten Soldaten und Polizisten die Menschen mit Schnellbooten und Helikoptern aus den besonders gefährdeten Gebieten. Allerdings konnten die Einsatzkräfte offenbar nicht allen Opfern des Unwetters in der armen Region zügig helfen. Die Zugänge sind vielerorts schwierig. (APA, red, 7.11.2020)