Verwirrungen in Salzburg.

Foto: APA/EPA/JIMENEZ

Salzburg – Der Leiter jenes Labors, das mit den zuerst positiven und dann negativen Corona-Tests bei sechs Spielern von Fußballmeister Red Bull Salzburg für große Verwirrung gesorgt hatte, begründete am Dienstag, wie es innerhalb kurzer Zeit zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen sei. Demnach war bei allen Spielern die Menge der nachgewiesenen Viren schon beim ersten Testdurchgang nur sehr gering.

Hans Georg Mustafa, Geschäftsführer des Salzburger Labors Medilab, betonte, dass er aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht nicht konkret auf die Ergebnisse der sechs Sportler eingehen könne. Auf jeden Fall seien alle Tests völlig korrekt abgewickelt worden, "an den Resultaten gibt es nichts zu rütteln".

"Auf den ersten Blick ist das schon überraschend"

Ganz allgemein gesagt, gebe es immer wieder Patienten, die positiv getestet werden, obwohl sie nur eine geringe Viruslast aufweisen. Es gebe dann zwei Möglichkeiten: Entweder die natürliche Immunabwehr könne die Viren erfolgreich bekämpfen und der nächste Test fällt negativ aus – oder aber der Abstrich sei zu Beginn einer Infektion genommen worden, und es entwickle sich später die Krankheit. "Das kann man aber erst im Verlauf sehen und nicht im vorliegenden Testergebnis", sagte der Mediziner.

Auf die Frage, ob es nicht völlig überraschend sei, dass gleich bei sechs Fußballprofis derselbe Verlauf festgestellt wurde, sagte Mustafa: "Auf den ersten Blick ist das schon überraschend, aber wir haben solche Phänomene schon beobachtet." So gebe es auch Patienten, bei denen die Viruslast am Rande der Messbarkeit liegt, die aber dennoch an den typischen Symptomen leiden.

Abreisetag

Elf Spieler der Bullen reisten nach der Entwarnung für diverse Länderspieleinsätze ab. Neben dem Austro-Trio Andreas Ulmer, Cican Stankovic (A-Team) sowie Maximilian Wöber (U21) machten sich acht weitere Kicker auf die Reise. Allen voran Jungstar Dominik Szoboszlai, der mit Ungarn das EM-Play-off gegen Island am Donnerstag sowie die Nations League-Spiele gegen Serbien (15. 11.) und die Türkei (18. 11.) in Angriff nimmt.

Fünf Akteure könnten in der Qualifikation zum Afrika-Cup zum Einsatz kommen: Mohamed Camara und Sekou Koita spielen mit Mali gegen Namibia, Enock Mwepu mit Sambia gegen Botswana, Majeed Ashimeru mit Ghana gegen den Sudan und Jerome Onguene mit Kamerun gegen Mozambique (jeweils zwei Partien).

Weiters steht Mergim Berisha im Kader von Deutschlands U21 für ein Testspiel gegen Slowenien bzw. ein EM-Qualifikationsmatch gegen Wales. Noah Okafor ist mit der U21 der Schweiz in der EM-Quali gegen Aserbaidschan und Frankreich im Einsatz. (APA, 10.11.2020)