"Mein Traum hat mich eingeholt"

Die Designerin Laura Karasinski sieht ihre Träume als Spiegelbild des Vorankommens. Fast alle sind schon in Erfüllung gegangen.

Die Interiordesignerin und Grafikerin Laura Karasinski gründete 2012 das Atelier Karasinski in Wien.
Foto: Mafalda Rakoš

"Ich träume selten in letzter Zeit. Aber ein wiederkehrender Traum ist jener, bei dem ich nachts alleine viele Kilometer auf der Autobahn fahre. Aus Interesse bin ich einmal der Bedeutung nachgegangen. Ich glaube, es steckt etwas Positives dahinter. Der Traum ist eine Art Spiegelbild des inneren Wachsens und Vorankommens. Erst vor ein paar Tagen habe ich mich an ihn erinnert, weil er mich in der Realität einholte: Ich war in der Nacht auf der Autobahn unterwegs.

Aus beruflicher Sicht sind meine Träume schon fast alle in Erfüllung gegangen: Ich habe ein eigenes Büro, mein Team ist endlich komplett, und unsere Arbeit wurde in einem meiner liebsten internationalen Magazine erwähnt.

Jetzt stehe ich vor einem leeren Platz und kann mir neue Träume überlegen. Ich lasse mir bewusst Zeit damit, weil ich sehr zufrieden bin. Ich befinde mich in einer privilegierten Position, weil mein Unternehmen selbst in der Krise eine gewisse Laufruhe bewahrt hat.

Ich weiß ganz gut, wie es ist, Angst vor dem Zubettgehen zu haben, weil man sich vor Träumen fürchtet. Lange Zeit plagten mich Albträume. Die habe ich überwunden, aber ich besitze einen gewissen Respekt vor Träumen." (Sascha Aumüller)


"Ich ärgere mich, wenn ich mich nicht an meine Träume erinnere"

Der Schauspieler Laurence Rupp über Pferde, Menschlichkeit und warum er mit Sigmund Freud d’accord geht.

Laurence Rupp wurde in Wien geboren und lebt heute in Wien und Berlin. Der Vater zweier Kinder spielt die Hauptrolle in der eben auf Netflix angelaufenen Serie "Barbaren".
Foto: Mafalda Rakoš

"Hamlet fällt aus. Ich sage: "Sicher, den mache ich euch, kein Problem." Erst als ich alleine auf der Bühne stehe, die Scheinwerfer auf mich gerichtet, merke ich: Ich habe keine Ahnung, was ich sagen soll. Dieser Traum hat mich sehr lange begleitet, die klassische Angst vor dem Versagen. Ich ärgere mich, wenn ich mich nicht an meine Träume erinnere. Da gehe ich mit Sigmund Freund d’accord: Ich glaube auch, dass Träumen Unterbewusstes ins Bewusstsein holt und so Verarbeitung passiert.

Was Tagträume angeht, denke ich, dass Ideen die man ins Universum sendet, auch eher geschehen. Das klingt viel esoterischer, als es ist. Ich meine, dass unsere seelische Kraft, Dinge zu ändern, groß ist. Dass mit meinem Netflix-Serienprojekt ein echter Kindheitstraum von mir in Erfüllung geht, kam trotzdem unerwartet. Es war nicht nur das Drehen hoch zu Ross. Ich wurde wochenlang zum echten Ritter ausgebildet. Mit Latein lernen, Schwertkampf und allem Drum und Dran.

Für unsere Welt ist mein Traum, dass die Menschheit umdenkt. Die Vorstellung, was wir alles zerstört haben, macht mich echt unruhig, und ich verstehe nicht, wieso Handeln nicht möglich ist, wenn Kinder wie in Moria hilflos im Wasser stehen." (Nina Wessely)


"Warum ist ausgerechnet der in meinem Traum vorgekommen?"

Auch wenn ORF-Moderatorin Kristina Inhof nicht immer genau weiß, was sie geträumt hat, ist sie sich sicher: Es war lustig und kurios.

Die Niederösterreicherin Kristina Inhof führt heuer gemeinsam mit Klaus Eberhartinger durch die ORF- Promi-Tanzshow "Dancing Stars" – "ein Traum", wie sie selbst sagt.
Foto: Mafalda Rakoš

"Ich gehöre zu jenen Menschen, die sich nur selten an ihre Träume erinnern können. Das Wichtigste ist, dass ich gut und erholsam schlafe. Natürlich träume auch ich! Es muss so sein, denn es kommt vor, dass ich untertags jemandem begegne, der mir offenbar im Traum erschienen ist. Das kann zum Beispiel ein Arbeitskollege sein. Dann meldet sich mein Unterbewusstsein, und ich denke mir: Um Gottes willen, warum ist ausgerechnet der in meinem Traum vorgekommen? Es ist schon passiert, dass ich deswegen unwillkürlich schmunzeln musste. Doch meistens kann ich mir nicht zusammenreimen, worum es in diesem Traum konkret ging.

Ich weiß nur, dass meine Träume meist kurios und durchaus lustig sind. Deshalb tu ich mir auch schwer, dem Geträumten eine tiefere Bedeutung beizumessen. Wenn es dem Gefühl nach ein positiver Traum war, hab ich auch schon mal jemandem davon erzählt. Allerdings nur, wenn ich diese Person auch gut kenne. Also einem Arbeitskollegen würde ich nicht unbedingt auf die Nase binden, dass ich von ihm geträumt habe. Immerhin sind Träume etwas sehr Intimes. Man verarbeitet Eindrücke und Themen, die einen auf einer tieferen Ebene beschäftigen. Glücklicherweise kann ich auch nicht behaupten, dass ich Albträume hätte. Ich habe zum Beispiel noch nie vom Tod geträumt." (Markus Böhm)


"Träume sind Zugang zum Unterbewussten"

Der Musiker Lukas Wandl mag lieber harte als weiche Matratzen. Als Kind hat er immer wieder auf dem Boden geschlafen.

Wandls Album "Womb" ist bei Affine Records erschienen. Sein nächstes Konzert ist für 18. 12. im Fluc geplant.
Foto: Mafalda Rakoš

"Die Matratze auf dem Bild ist schon etwas in die Jahre gekommen, sie wurde mir von meiner Schwester vererbt. Gerade bin ich dabei, mir eine Neue zu kaufen. Das Shooting war also ein guter Anlass, sie abdanken zu lassen. Ich brauche grundsätzlich eher eine harte Unterlage zum Schlafen, das war schon immer so. Als Kind bin ich im Schlaf öfter aus dem Bett gefallen: Statt mich wieder ins Bett zu legen, habe ich lieber mit der Decke auf dem Boden weitergeschlafen. Momentan erinnere ich mich nicht besonders gut an meine Träume, ich verstehe sie aber durchaus als Zugang zum Unterbewusstsein. Eine geträumte Aussage hat mich zum Beispiel sehr beschäftigt: "Es ist derselbe Kurier, nur ein anderes Stockwerk." Ich habe den Satz unbedingt für mein Album verwenden müssen. Er ist eigentlich ein schönes Bild dafür, was einem Träume mitgeben können.

Ich muss mir leider oft anhören, dass ich ein verträumter Typ bin, schon in der Schule galt ich als Tagträumer. In Freundschaftsbüchern habe ich früher immer angegeben, ich wolle Skateboardprofi oder Rocksänger werden. Etwas Ähnliches bin ich ja dann auch geworden. Aber natürlich gibt es Dinge, die mich noch reizen: mit einer großen Band auf Tour unterwegs zu sein zum Beispiel. Den Traum, in Wien ein eigenes Studio aufzubauen, den versuche ich mir hingegen gerade zu erfüllen." (Anne Feldkamp, RONDO Exklusiv, 13.11.2020)