Verlässt Linz ohne Game: Barbara Haas.

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Linz – Barbara Haas hat auch bei ihrem sechsten Anlauf die 1. Runde des Tennis-WTA-Turniers in Linz nicht überstehen können. Österreichs Nummer eins wurde am Mittwoch in der TipsArena von der auf Position fünf eingestuften Russin Veronika Kudermetowa mit 6:0, 6:0 abgefertigt. Damit ist beim dieses Jahr zum 30. Mal ausgetragenen Heimevent keine Österreicherin mehr vertreten, auch im Doppel hatten die ÖTV-Spielerinnen bereits Auftaktniederlagen hinnehmen müssen.

Haas stand wie auch schon bei den jüngsten beiden Auftritten bei den Upper Austria Ladies – 2018 gegen Kiki Bertens (NED-2) 2:6,1:6, 2019 gegen Anastasia Pawljutschenkowa (RUS-9) 3:6,3:6 – auf verlorenem Posten. "Ich bin einfach enttäuscht. Das war ein schlechter Tag in der Arbeit, einfach ein rabenschwarzer Tag", sagte die Weltranglisten-148. Eine Doppel-Null sei ihr zuletzt in der Jugend passiert. "Aber so etwas kann immer einmal passieren", so Haas.

Die 24-jährige Oberösterreicherin fand von Beginn an überhaupt nicht zu ihrem Spiel, leistete sich gegen die Nummer 46 im WTA-Ranking viele unerzwungene Fehler und servierte auch schwach. So unterliefen ihr gesamt acht Doppelfehler. Nach nur 29 Minuten verwertete Kudermetowa ihren zweiten Satzball. Der zweite Satz dauerte noch kürzer, war nach 23 Minuten zu Ende. "Ich habe nicht annähernd an meine Leistung von meinem letzten Match gegen sie in Brisbane anknüpfen können", wusste Haas. Zu Beginn des Jahres hatte sie in der 1. Qualifikationsrunde des WTA-Premier-Events im ersten direkten Duell beim 5:7,3:6 deutlich mehr Gegenwehr leisten können.

Nur 24 Punkte

Diesmal machte sie im gesamten Match nur 24 Punkte. Das Saisonende der Weltranglisten-148. muss daher – wie auch jenes ihres Landsfrau Julia Grabher, die am Dienstag wegen einer Knöchelverletzung gegen die Rumänin Sorana Cirstea aufgeben hatte müssen – als völlig verpatzt bezeichnet werden. "Ich werde jetzt versuchen, das Positive aus der Saison heraus zu nehmen. Heute gab es leider nicht viel Positives. Es gibt aber sicher auch Schlimmeres im Leben, da muss man die Kirche schon einmal im Dorf lassen", analysierte die Lokalmatadorin. Ihre Saison-Highlights waren die Hauptbewerb-Teilnahmen bei den US Open und French Open.

Kudermetowa konnte am Mittwoch für die weiteren Aufgaben Kräfte sparen. "Die Bedingungen hier kommen mir sehr entgegen. Ich habe versucht mein Bestes zu geben, und ich glaube, dass mir das gut gelungen ist", fasste die 23-jährige Ranglisten-46. zusammen. Nächste Gegnerin ist am Donnerstag im Achtelfinale die Niederländerin Arantxa Rus. Mit der Tschechin Barbora Krejcikova und der Weißrussin Aliaksandra Sasnowitsch haben zwei Akteurinnen bereits die Runde der letzten acht erreicht. (APA, 11.11.2020)