Einen Tag nach der Zerschlagung einer mutmaßlichen rechten Terrorzelle im Februar sind die ersten Festgenommenen in Karlsruhe zu Haftrichtern des Bundesgerichtshofs (BGH) gebracht worden – nun erfolgt die Anklage.

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Der deutsche Generalbundesanwalt hat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur Anklage gegen zwölf mutmaßliche Mitglieder und Unterstützer einer rechten Terrorzelle erhoben. Die Männer sollen sich vor dem Oberlandesgericht Stuttgart verantworten. Demnach sind elf Männer wegen Mitgliedschaft in der sogenannten Gruppe S. angeklagt, ein weiterer wegen Unterstützung.

Im Februar waren bei Razzien in sechs Bundesländern zwölf Männer festgenommen worden und in Untersuchungshaft gekommen, weil sie Anschläge auf Politiker, Asylwerber und Muslime ins Auge gefasst haben sollen. Ziel sei gewesen, Chaos auszulösen und so die Gesellschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland ins Wanken zu bringen, hatte die Bundesanwaltschaft damals mitgeteilt. Das Vorhaben sei aber noch nicht näher konkretisiert gewesen.

Nach Angaben der Bundesanwaltschaft vom Februar hatten sich die Männer in Chats und telefonisch ausgetauscht. Mehrere Treffen seien vom damals 53 Jahre alten Werner S. aus dem Raum Augsburg koordiniert worden, zum Teil unterstützt von Tony E. aus Niedersachsen. Zum Kern der Gruppe hätten Thomas N. aus Nordrhein-Westfalen und Michael B. aus Baden-Württemberg gehört. (APA, 12.11.2020)