An den "Open Studio Days" kann bei der diesjährigen Ausgabe online zu teilgenommen werden. Im Bild das Atelier von Robert Schaberl.
Foto: Robert Schaberl

Wien – Schon im März habe sich abgezeichnet, dass die Vienna Art Week 2020 nicht wie gewohnt ablaufen werde. Dass man nun aber von dem zweiten Lockdown getroffen wurde, kam überraschend.

Robert Punkenhofer, künstlerischer Leiter der Art Week, sprach bei der Online-Pressekonferenz am Donnerstag von "einem kleinen Wunder", dass das jährliche Kunstfestival nun überhaupt vom 13. bis 20. November stattfinden könne wenn auch nur im digitalen Raum. Gerade jetzt müsse man "Flagge für die Kunst und Kultur zeigen".

Innerhalb weniger Tage konnte das Programm an die neuen Maßnahmen angepasst werden. "Wenn die Besucher schon nicht zur Vienna Art Week kommen, kommen wir eben zu den Besuchern", so Punkenhofer. Das diesjährige Thema Living Rituals stand zwar schon länger fest, passe aber zur Situation. Jetzt stehen neue Rituale an.

Videos, Talks, Meetings

So werden ab heute rund 100 Veranstaltungen geboten, die es auf der Webseite sowie den Social-Media-Kanälen der Art Week zu besuchen gibt. Ab Samstag starten die Open Studio Days, ein zentrales Merkmal der Art Week, bei dem Künstler-Ateliers besucht werden. Die realen Rundgänge sollen, sobald es wieder möglich ist, nachgeholt werden. Ein moderierter "Zoom-Marathon" am Wochenende gibt erste Einblicke.

Bei virtuellen Meetings kann man mit Kunstschaffenden wie Kay Walkowiak, Fanni Futterknecht, Klaus Mosettig oder Elisabeth von Samsonow in Kontakt treten. Außerdem zu sehen: Videobeiträge der Kunstuniversitäten, Einblicke in das Orgien-Mysterien-Theater von Hermann Nitsch oder das Projekt Queer Body against im Fluc.

Neben Online-Beiträgen großer Institutionen wie der Kunsthalle Wien (Filme von Želimir Žilnik), dem Leopold-Museum (Vortrag zu Hundertwasser/Beuys) oder dem Belvedere 21 (Talk mit Maja Vukoje) sind die Galerien real zu besuchen.

Als zentrales Highlight gilt heuer die Ausstellung House of Rituals, die in einem Abbruchgebäude in Simmering mit 20 Positionen, darunter Marina Abramović oder Paul McCarthy, bespielt wird. Ab Montag wird eine virtuelle Tour durch die Schau ohne Publikum führen. (Katharina Rustler, 13.11.2020)