Während der Umsatz bei den Paketen zunahm, gingen Brief- und Werbesendungen stark zurück. Das drückt auf den Gewinn der Post AG – wie auch die Aufbaukosten für die bank99.

Foto: APA / GEORG HOCHMUTH

Die österreichische Post bringt immer weniger Briefe, dafür aber mehr Pakete. Außerdem laufen für den Aufbau der eigenen Bank hohe Startkosten an. Das hat in Summe in den ersten neun Monaten des Jahres bei einem steigenden Umsatz zu einem Rückgang des operativen Gewinns (Ebit) um 37,4 Prozent auf 81,4 Millionen Euro geführt. Wie es im vierten Quartal weitergeht hängt stark von der Entwicklung der Pandemie und möglichen Lockdown-Maßnahmen ab, teilte die Post am Freitag mit.

Starkes Plus bei Paketen

Zwar habe sich das Brief- und Werbegeschäft gegenüber dem zweiten Quartal verbessert, dennoch sei über neun Monate gerechnet der Rückgang mit neun Prozent (auf 883 Millionen Euro Umsatz) stärker als in den Vorjahren. Bei Paketen gab es hingegen ein Plus von 31,9 Prozent auf 576,6 Millionen Euro. Trotzdem konnte der Gewinnanstieg um elf Millionen Euro bei Paketen den Gewinnrückgang bei Briefen und Werbung von 22,2 Millionen Euro nicht kompensieren, sodass der Gewinn (Ebit) im Bereich Logistik um zehn Prozent auf 118,7 Millionen Euro fiel. Dazu kommt ein Verlust von 37,3 Millionen Euro im Bereich Filiale und Bank, der durch Aufbaukosten bei der Bank 99 ausgelöst wurde.

Der Umsatz nach neun Monaten lag mit 1,497 Milliarden Euro um 2,4 Prozent höher als in der Vorjahresperiode. Erstmals ist auch von der türkischen Tochter Aras Kargo ein Umsatzbeitrag von 23,9 Millionen enthalten.

Für das Gesamtjahr erwartet die Post auch dank Konsolidierung der Aras Kargo ein Umsatzplus von über drei Prozent und einen Gewinn im Brief- und Paketgeschäft von etwa 170 Millionen Euro – wenn es nicht zu starken Lockdown-Maßnahmen kommt. Der Konzerngewinn wird allerdings weiter durch Kosten für die Bank 99 belastet. 2021 soll es dann einen "Ebit-Anstieg in allen Divisionen" geben. Ab 2023 soll die Bank 99 positive Ergebnisbeiträge bringen. (APA, 13.11.2020)