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Am Mittwoch tobte noch Eta an der Küste von St. Pete Beach in Florida – nun wird der nächste Sturm erwartet.

Foto: AP / Scott Keeler

Die Not in Mittelamerika nach dem Durchzug des Hurrikans Eta ist groß – und schon braut sich der nächste Sturm zusammen. Eine sogenannte tropische Welle in der Karibik werde sich mit 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit in den nächsten zwei Tagen in einen Wirbelsturm verwandeln, teilte das Nationale Hurrikanzentrum der USA am Donnerstag mit. Der Präsident von Honduras, Juan Orlando Hernández, rief die höchste Alarmstufe für das gesamte Land aus.

Tausende Familien ohne Zuhause

Eta war am 3. November als Hurrikan auf die Küste Nicaraguas getroffen. Später schwächte er sich zu einem Tropensturm ab, verwüstete aber dennoch Gebiete in mehreren Ländern. Millionen Menschen in Mittelamerika, Mexiko und der Karibik waren davon betroffen. Noch immer stehen viele Gegenden unter Wasser, tausende Familien sind ohne Zuhause. Mancherorts fehlt es an Trinkwasser und Essen.

Das Unwetter traf eine großteils arme Region, die durch die Corona-Pandemie und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen bereits zusätzlich geschwächt war. 1,5 Millionen Menschen brauchen nach Angaben der Organisation World Vision dringend humanitäre Hilfe.

Honduras und Guatemala stark betroffen

Allein in Honduras waren nach UN-Zahlen rund 1,8 Millionen Menschen von Sturmschäden betroffen – fast ein Fünftel der Bevölkerung des mittelamerikanischen Landes. Die Gesamtzahl der bestätigten Todesfälle in der Region liegt bei mehr als 150, zahlreiche Menschen werden noch vermisst. Hinzu kommt, dass in Guatemala ein ganzes Dorf von einem Erdrutsch verschüttet wurde. Die Suche nach den geschätzt 100 Opfern wurde wegen zu gefährlicher Bedingungen für die Rettungskräfte abgebrochen.

Nach Eta entstand über dem Atlantischen Ozean der subtropische Wirbelsturm Theta. Es handelte sich dort um den 29. Sturm in diesem Jahr, der stark genug war, um einen Namen zu bekommen – laut US-Hurrikanzentrum ein Rekord.

In der diesjährigen Hurrikansaison im Atlantik, die von Juni bis November dauert, haben sich so viele starke Stürme gebildet, dass die 21 dafür vorgesehenen Namen längst aufgebraucht sind. Die Meteorologen griffen deshalb auf das griechische Alphabet zurück, was zuletzt 2005 nötig gewesen war. (APA, 13.11.2020)