In der altägyptischen Totenstadt Sakkara bei Kairo haben Archäologen erneut Dutzende gut erhaltene Sarkophage entdeckt. Insgesamt handle es sich um mehr als 100 Särge, die geschlossen seien und teilweise Mumien enthalten würden, sagte der ägyptische Antikenminister Chalid al-Anani am Samstag. Zu dem Fund zählten auch rund 40 Statuen.

Die Sarkophage aus Holz sind reich verziert.
Foto: AFP/AHMED HASAN

Funde aus der Spätzeit

Dem Minister zufolge stammen die Särge aus der Spätzeit des Alten Ägypten vor rund 2.500 Jahren und der nachfolgenden ptolemäischen Zeit. Ägypten hatte in diesem Jahr bereits zweimal spektakuläre Funde in Sakkara bekannt gegeben. So berichtete Al-Anani Anfang Oktober über den Fund von insgesamt 59 Särgen in sehr gutem Zustand, die ebenfalls seit etwa 2.500 Jahren verschlossen gewesen waren.

Mumien-Röntgen: Archäologen blicken ins Innere eines Leichnams.
Foto: AFP/AHMED HASAN

Dem Minister zufolge können die Archäologen an dem Ort auf weitere Entdeckungen hoffen. "Sakkara hat erst rund ein Prozent von dem freigegeben, was dort verborgen ist", sagte Al-Anani. "Wenn wir weiterarbeiten, ist zu erwarten, dass wir weitere Gräber von Menschen und Tieren finden." Die Ausgrabungen seien noch lange nicht beendet

Auch zahlreiche Statuen wurden entdeckt.
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Nekropole der Residenzstadt

Sakkara liegt am Nil südlich von Kairo und diente in pharaonischer Zeit als Nekropole der Residenzstadt Memphis. Die bei Touristen beliebte Sehenswürdigkeit zählt zum Unesco-Weltkulturerbe. Die Pyramiden von Sakkara gelten als ein "großes Meisterwerk architektonischen Designs", wie die Unesco schreibt. Dort liegt auch die berühmte 5.000 Jahre alte Stufenpyramide von Pharao Djoser.

Sakkara war im alten Ägypten eine wichtige Totenstadt, heute ist die Nekropole ein bedeutender archäologischer Fundort.
Foto: AFP/AHMED HASAN

Ausgestellt werden sollen die neuen Funde unter anderem im Großen Ägyptischen Museum, das derzeit an den Pyramiden von Giseh gebaut wird. Es soll nächstes Jahr für Besucher öffnen und nach Angaben der Betreiber die dann größte archäologische Sammlung der Welt beherbergen. (red, APA, 15.11.2020)