Jubel auf der Bank.

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Unglaublich, aber wahr: Nadal arbeitet an seinem ersten Turniererfolg bei den ATP Finals.

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London – Ein guter Start in die ATP Finals, das hat ihn die Erfahrung gelehrt, ist wichtig. Das ist Dominic Thiem am Sonntag mit dem 7:6(5),4:6,6:3-Erfolg über Titelverteidiger Stefanos Tsitsipas schon einmal gelungen. Der Weltranglisten-Dritte ist zum fünften Mal beim ATP-Saison-Showdown dabei und hat es vermieden, nach einer Auftakt-Niederlage im zweiten Match der Gruppe "London 2020" schon mit dem Rücken zur Wand zu stehen. In diesem geht es am Dienstag gegen Rafael Nadal (ESP-2).

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Der Weltranglisten-Zweite besiegte am Sonntagabend im zweiten Gruppenmatch Wien-Sieger Andrej Rublew aus Russland sicher mit 6:3,6:4. Thiem, der im Vorjahr nach zwei Gruppensiegen über Roger Federer und Novak Djokovic als Gruppensieger ins Halbfinale eingezogen ist, bekommt es also am Dienstag (nicht vor 15.00 Uhr MEZ) diesmal in London mit dem dritten Spieler aus den "big three" zu tun. Erstmals bei den ATP Finals.

Für Thiem wird es das bereits 15. Duell mit dem 13-fachen French-Open-Sieger. Thiem liegt im Head-to-Head mit 5:9 zurück, hat aber das bisher letzte Duell im Viertelfinale der Australian Open im vergangenen Jänner mit 7:6(3),7:6(4),4:6,7:6(6) für sich entschieden. Im weiteren Dienstag-Spiel der Thiem-Gruppe treffen Tsitsipas und Rublew aufeinander, am Donnerstag bestreitet Thiem dann sein letztes Pool-Match gegen Rublew.

"Nadal ist Nadal"

"Ich bin froh, dass ich das Match positiv abgeschlossen habe", sagte Thiem, der sich am Montag mit einem guten Training für seinen zweiten Einsatz vorbereiten wollte. "Ich hoffe, dass ich mich am Dienstag steigern kann. Nadal ist Nadal, der ist Favorit in jedem Turnier. Ich glaube auch, dass er fitter und besser vorbereitet ist als die letzten Jahre, einfach weil die Saison nicht so lange war".

Nadal freute sich über seinen "positiven Start" in seine zehnten ATP Finals, wo er endlich den ihm noch fehlenden Titel beim Masters holen will: "Mein Aufschlag hat sehr gut funktioniert heute. Ich habe jetzt ein super-schwieriges Match gegen Dominic vor mir, aber ich habe einen Sieg in zwei Sätzen geschafft. Das gibt mir Selbstvertrauen".

Thiem beschrieb die Bedingungen in der O2-Arena, ohne die sonst üblichen 17.500 Fans, als "echt schnell". Darum sei der Aufschlag, besonders jener nach außen "richtig wichtig". "Wenn man den Aufschlag gut trifft, gibt es eine sehr hohe Chance, dass der Punkt dir gehört."

Drei Minuten Frischluft

So dankbar Thiem dafür ist, dass er in seinem Sport inmitten der Coronavirus-Pandemie überhaupt einlaufen darf, so sehr ist es aber auch für ihn mental anstrengend, ohne Zuschauer zu spielen. Und auch das strenge "Bubble"-Leben ohne Ablenkungen setzt ihm zu. "Die Atmosphäre von 17.000 Leuten bringt so viel positive Energie, das fehlt. Jetzt muss man sich die ganze Zeit selbst anfeuern, sich selbst Energie geben. Das ist erschöpfend."

Zudem geht es nur vom Hotel in die Halle und zurück. Und das trotz der direkt daneben liegenden Halle nicht einmal zu Fuß. Von Ablenkungsmöglichkeiten wie einem Essen in der Stadt ist natürlich gar keine Rede: "Es ist schwierig, weil wir am ganzen Tag vielleicht zwei, drei Minuten frische Luft bekommen und keine Sonne sehen. Aber es ist immer noch toll, dass das Turnier überhaupt stattfindet". (APA; 16.11.2020)