Auch in den nächsten drei Wochen während des Lockdowns werden viele Kinder den Kindergarten besuchen.

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Für Kindergärten gilt im heute startenden Lockdown Ähnliches wie für Schulen. Man kann die Kinder bringen, wenn es Bedarf gibt. Das Thema Distance-Learning fällt ohnehin flach, weil es in elementarpädagogischen Einrichtungen keinen Unterricht gibt. Dennoch sind viele Eltern verunsichert, ob sie ihre Kinder in den kommenden drei Wochen in die Einrichtungen schicken dürfen oder nicht.

Schon am Wochenende hat Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) via Twitter klargestellt, wie er die neuen Regelungen interpretiert, und geschrieben, es gelte das Angebot aufrechtzuerhalten: "Alle Familien, die es brauchen und Unterstützung benötigen, sollen ihre Kinder weiterhin in den Kindergarten bringen können." Eine Sprecherin von Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) ergänzt im Gespräch mit dem STANDARD, dass man sich damit auch an jene wende, die Förderbedarf haben. Sie seien besonders eingeladen, die Kindergärten weiterhin zu besuchen.

Das verpflichtende letzte Kindergartenjahr sei ausgesetzt – trotzdem rechne man mit regem Andrang. Wie viele das Angebot in Anspruch nehmen, liege noch nicht vor. Es werden aber deutlich mehr sein als beim Lockdown im Frühling, so die Sprecherin.

Ausfälle beim Personal

Auch in Innsbruck wird derzeit eine Bedarfserhebung durchgeführt, um allen, die einen Platz brauchen, einen zu ermöglichen. In der Tiroler Landeshauptstadt ist die Planung derzeit nicht einfach, weil man mit Personalmangel zu kämpfen habe, sagt Bildungsstadträtin Elisabeth Mayr (SPÖ). Viele Mitarbeiter seien krank oder in Quarantäne. Es sei eine Gratwanderung, trotzdem genug Plätze sicherzustellen. Keinesfalls will sie, dass Eltern "in eine Rechtfertigungspose kommen". Schwierig findet sie die Kommunikation der Bundesregierung, die von einem Notbetrieb gesprochen habe, es aber allen Eltern möglich sei, die Kinder zu bringen.

Auch in Salzburg bleiben die Kindergärten offen für alle. "Der Besuch der Einrichtungen ist nicht vom beruflichen Hintergrund der Eltern abhängig", sagt Landesrätin Andrea Klambauer (Neos). Wenn der Bedarf da ist, sollen die Gruppen aus Sicherheitsgründen verkleinert werden. Diese Woche werde eine Verordnung in Kraft treten, wonach auch erfahrene Zusatzkräfte eine Gruppe mit maximal zwölf Kindern vorübergehend betreuen dürfen. (Stefanie Ruep Rosa Winkler-Hermaden, 17.11.2020)