Die Apotheken dürfen seit Beginn der Woche Covid-19-Schnelltests anbieten.

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Seit Anfang der Woche dürfen Österreichs Apotheken auch Covid-Antigen-Schnelltests anbieten. Das hat das Gesundheitsministerium nun genehmigt. Amtliche Voraussetzungen dafür sind Schulungen des Apothekenpersonals, entsprechende Hygienebedingungen und die Meldung positiver Ergebnisse an die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde.

Noch sind es einige wenige Apotheken, die dazu befugt sind. "Es werden aber ständig mehr", sagt Johann Baumgartner von der Österreichischen Apothekerkammer. Der Infektionsstatus, ob also jemand positiv oder negativ ist, wird per Nasen-Rachen-Abstrich ermittelt. Das Ergebnis liege im optimalen Fall innerhalb von 15 Minuten vor, sagt Baumgartner. Zum Einsatz kämen Präparate unterschiedlicher Firmen.

Großer Andrang

Der Andrang ist jedenfalls bereits beachtlich. Die Marienapotheke in Wien, die diese Tests schon länger anbietet – zuvor war dafür aber ausschließlich medizinisches Personal notwendig –, zählt auch an Lockdown-Tagen bis zu 40 Kunden in der Stunde, die sich testen lassen wollen. "Man muss bedenken, wir testen zehn Stunden am Tag", sagt Cornelia Zacek von der Marienapotheke in der Schmalzhofgasse.

Testvoraussetzung ist eine Onlineanmeldung, hier werden auch bereits die notwendigen persönlichen Daten gesammelt, die im Falle einer positiven Testung an die Gesundheitsbehörden weitergeleitet werden. Die Ergebnisse werden hier per Mail übermittelt.

Und wer lässt sich testen? "In erster Linie sind es Menschen, die ihre Verwandten, die Großeltern, besuchen wollen und auf Nummer sicher gehen wollen. Oder zu Wochenbeginn auch jene, die, bevor sie ins Büro fahren, sich noch schnell testen lassen. Oder auch jene, die vor beruflichen Terminen im Ausland noch rasch zu uns kommen", sagt Zacek.

Welche Apotheken in Österreich den Service anbieten, ist noch nicht exakt eruiert, die Apothekerkammer will umgehend eine Liste erstellen und diese auch veröffentlichen.

"Sehr viele werden es nicht sein", vermutet Zacek, denn die jeweiligen Apotheken müssten auch räumlich entsprechend ausgestattet sein. Immerhin müssen die Mitarbeiter, die die Tests vornehmen, mit Schutzanzügen ausgerüstet sein. Auch hierzu benötige es besondere infrastrukturelle Voraussetzungen, sagt Zacek. In der Marienapotheke würden auch weiterhin Sanitäter die Testungen verantworten.

Die Kosten für die Schnelltests: ab 20 Euro. "Sie sind jetzt billiger geworden, da die Tests von der Umsatzsteuer befreit worden sind", sagt Zacek. (Walter Müller, 18.11.2020)