In Polen galoppierte zu Jahresbeginn ein Einhorn aus Drohnen am Himmel.

Foto: EPA/GRZEGORZ MICHALOWSK

Die Diskussionen wurden in den vergangenen Jahren heftiger. Umweltschützer und Hundeliebhaber halten die Böllerei zu Silvester überhaupt schon seit Jahren oder gar seit jeher für verzichtbar. Heuer wird die Debatte aufgrund der Auslastung der Spitalsbetten infolge der Coronavirus-Pandemie aber noch früher geführt als sonst: Was tun mit den Silvesterfeuerwerken? Die vielfach trockeneren Winter und die damit einhergehenden Waldbrände haben bereits regelmäßig zu Verboten geführt – und auch die Verletzungsgefahr in den engen Straßen der Städte sorgt mittlerweile regelmäßig zu vielfach missachteten Verboten. Und ganz allgemein stellt sich heuer sowieso die Frage, ob der Jahreswechsel im größeren Rahmen stattfinden kann – auch wenn sich viele Menschen wohl gerne mit Pauken und Trompeten von 2020 verabschieden würden.

Für manche scheint die Böllerei zum Jahreswechsel nach der Völlerei zu Weihnachten dabei einfach dazuzugehören. Dabei bieten Drohnen und anderweitige Lichtinstallationen schon seit einigen Jahren eine Möglichkeit für nachhaltigere und durchaus spektakuläre Lichtshows, wie nicht zuletzt Schanghai vor knapp einem Jahr bewiesen hat – Countdown inklusive:

CGTN America

Ganz allgemein werden die Lichtshows mit Drohnen immer imposanter. Satte 3.051 "tanzende" Drohnen kamen beim aktuell bestehenden Weltrekord zum Einsatz. Jene unbemannten Geräte, die das Spektakel gefilmt haben, sind dabei noch nicht miteingerechnet. Stattgefunden hat die Show in Zhuhai in der chinesischen Provinz Guangdong.

Guinness World Records

Auch in Singapur kam es zum Jahreswechsel 2020 zu einer beeindruckenden Show mit rund 500 Drohnen – wenngleich Singapur anscheinend der Meinung war, dass die Drohnenshow noch der zusätzlichen Untermalung durch herkömmliche Feuerwerkskörper bedurfte.

CM Chen

Auch in Innsbruck versuchte man im vergangenen Jahr etwas Neues. Eine Lichtshow am Inn sollte Besucher aus aller Welt anlocken und die Feinstaubbelastung vergleichsweise gering halten. "INNS'zenierung" nannte sich das. Dafür schonte man das Geldbörsel nicht und investierte einen sechsstelligen Betrag. Viele Komponenten könne man aber wiederverwerten, heißt es vonseiten der Stadt. Auf die beinahe schon traditionellen Silvesterraketen auf der Nordkette wollte man aber dennoch nicht ganz verzichten – noch nicht.

Innsbruck Tourism Official Channel

Wie sehen Sie das?

Sollte beim anstehenden Jahreswechsel generell auf die Böllerei verzichtet werden? Würde eine Drohneninszenierung für ein ähnliches Spektakel sorgen, oder kann man sich das heuer generell sparen? (red, 23.11.2020)