Das Landeskriminalamt ermittelt.

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Mödling – Unbekannte haben am Mittwoch mehrere Schließfächer zweier Banken in Niederösterreich geknackt und leer geräumt. Zum Coup in Mödling bestätigte Polizeisprecher Johann Baumschlager einen Bericht der Tageszeitung "Kurier". Die Täter drangen demnach in den gesicherten Bereich des Saferaums ein. Es sollen technische Sperren überwunden worden sein, von einem gewaltsamen Aufbrechen war nicht die Rede. Bei einer zweiten Tat in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) soll auf dieselbe Art vorgegangen worden sein. Ob es sich um dieselbe Tätergruppe handelt, war vorerst unklar. Das Landeskriminalamt Niederösterreich übernahm die Ermittlungen. "Die Spuren werden gesichert und verglichen", so Baumschlager.

Unklar war vorerst, wie sich die Täter Zugang zu den Schließfächern verschafft hatten. "Wir stehen ganz am Anfang der Erhebungen", sagte der Sprecher. Dass, wie kolportiert, eine international agierende Bande am Werk war, bestätigte Baumschlager nicht.

Hohe Sicherheitsvorkehrungen

Auch die Schadenshöhe stand laut Exekutive nicht fest. Der "Kurier" hatte von einem Millionencoup in Mödling berichtet. Eine Sprecherin der Bank sagte dem ORF, dass aus "derzeitiger Sicht nur einige wenige Schließfächer betroffen" seien. Sie betonte, dass ein "mehrstufiges, modernes System" vorliege und die Sicherheitsvorkehrungen hoch seien. Üblicherweise würden Schmuck, Wertgegenstände oder Dokumente deponiert.

Zu den Ersten, denen das Fehlen von Habseligkeiten aufgefallen war, gehörte laut "Kurier" am Mittwochabend ein Unternehmer aus dem Bezirk Mödling. Der Mann wollte Münzen in den Banksafe legen. "Ich habe das Schließfach angefordert, wie immer. Aber es war leer", wurde er zitiert.

Auch Wiener Geldinstitut betroffen

Wie später bekannt wurde, ist auch ein Geldinstitut in Wien-Döbling zum Tatort geworden. Entsprechende Berichte von ORF und "Kurier" (Onlineausgabe) wurden am Freitagnachmittag bestätigt. In diesem Fall geht die Polizei davon aus, dass die Diebe seit Oktober bis zuletzt in vermutlich mehreren Zugriffen Schließfächer leer räumten. Dazu hätten sie das elektronische System, das den Zugang zu der betreffenden Räumlichkeit in dem Geldinstitut sichert, "überbrückt". Wie genau die Kriminellen dabei vorgingen, sei noch unklar. Mehrere Schließfächer seien betroffen, wie viele werde noch eruiert. Daher könne auch die Höhe des Schadens noch nicht beziffert werden. Das Geldinstitut in Döbling sei bis dato die einzige betroffene Bank in Wien. (APA, 20.11.2020)